Ukraine-Krieg

Eine ernüchternde Zwischenbilanz der großen ukrainischen Gegenoffensive

Französische Caesar-Feldhaubitze einer ukrainischen Brigade im Gefecht nahe Avdiivka, Region Donezk
Französische Caesar-Feldhaubitze einer ukrainischen Brigade im Gefecht nahe Avdiivka, Region DonezkReuters / Viacheslav Ratynskyi
  • Drucken

Nur etwa 300 Quadratkilometer wurden seit Anfang Juni zurückerobert, weniger als die Fläche von Wien und auf Kosten Zehntausender Opfer. Heuer gibt‘s auch keine F-16-Kampfflugzeuge mehr für Kiew.

Kiew/Moskau. Zweieinhalb Monate nach dem Einsetzen der ukrainischen Gegenoffensive muss dieser ein auf der Landkarte bisher äußerst bescheidener Erfolg attestiert werden, während die Kiewer Militärführung mittlerweile offen zugibt, dass heuer keine Kampfflugzeuge aus dem Westen mehr kommen werden, und sogar verspricht, keine westlichen Waffen gegen russisches Kernland einzusetzen.

Außenminister Dmytro Kuleba sagte in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der Agentur AFP, dass man Bitten westlicher Partner, deren Systeme nur auf ukrainischem Gebiet einzusetzen, garantiert folgen werde. Man habe diese „Garantie“ schon mehrfach bewiesen. Damit wies er wohl beispielsweise auf britische Storm-Shadow-Marschflugkörper hin, die theoretisch Hunderte Kilometer in russisches Staatsgebiet eindringen könnten, mithin sogar bis Moskau, aber bisher nur Ziele in den Kampfräumen sowie in von Russland annektierten Gebieten (etwa Luhansk) trafen. Die Briten haben allerdings vor deren Überstellung auch ihre Reichweite deutlich reduziert, auf etwa 250 statt rund 600 Kilometer.

Aktuell debattiert man in Berlin über die Lieferung ähnlicher Marschflugkörper des Modells Taurus, wobei man deren Reichweite senken und sie grundsätzlich nur liefern möchte, wenn die Ukrainer russisches Kernland verschonen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.