Pizzicato

Babler und die Toten Hosen

Babler, Bier und Ballermann. SPÖ-Chef Andreas Babler (links) und SP-NÖ-Landeschef Sven Hergovich (rechts, Jessas!) am Freitag mit Festivalbesuchern am Campingplatz des Frequency-Festivals.
Babler, Bier und Ballermann. SPÖ-Chef Andreas Babler (links) und SP-NÖ-Landeschef Sven Hergovich (rechts, Jessas!) am Freitag mit Festivalbesuchern am Campingplatz des Frequency-Festivals.APA/Wieser
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Wieso soll ein hoher Politiker nicht auf ein Rockfestival gehen? Es muss ja nicht immer die Staatsoper oder sonst ein urbaner Musentempel sein. Andi Babler würde gern einmal die „Hosen“ sehen. Außer diesen gut angejahrten Punkern hätten wir noch einige Tipps.

SPÖ-Chef Andreas Babler war am Freitag auf dem Frequency-Rockfestival in St. Pölten zugange. Er blieb dem Vernehmen nach über Nacht und trank Bier, was zu einem SPÖ-Politiker besser passt als Toskana-Roter, aber für so was war’s natürlich auch zu heiß.

Das Programm am Freitag war zwar vergleichsweise bescheiden und mäßig spannend, aber das ist Geschmackssache und passt derzeit ebenfalls ganz gut zu SP-Funktionären. Am Vortag haben die „Ärzte“ aufgegeigt, das wär cooler gewesen. Aber dann hätte Babler dran denken müssen, dass seine Partei auch Ärzte braucht, zumindest eine Gesundenuntersuchung ist immer gut.

Babler sagte, er würde gern zu den „Toten Hosen gehen, wenn sie mal da sind“. Do it, Dude! Hoffentlich spielen sie dann auch das wüste Lied „Hofgarten“ von 1983 - aber das waren damals halt noch liberal-locker-humorvolle Zeiten, heute trauen sie sich das wohl nimmer, harhar!

Wir hätten noch andere Vorschläge. Die Ärzte, wie gesagt. Bilderbuch, weil die superschräg sind und man bei dem Namen an die schönen Büchlein aus der Kindheit denkt – mit den lustigen bunten Ich-wünsch-mir-was-Traumwelten nach Art von Pippi Langstrumpf, den Kindern von Bullerbü und so, also hier ebenfalls passend. Midnight Oil sei extrem empfohlen, weil diese legendären australischen Rocker, deren Sänger Peter Garrett sogar Umweltminister für die Sozialisten war, oft über benachteiligte bis unterdrückte Gruppen und Minderheiten singen, auch das passt zur SPÖ. Weil wir schon bei den Aussies sind, so seien auch Men at Work genannt (wer kennt nicht den Hit „Down Under?“) . Allein schon der Bandname passt zu einer Arbeiterpartei, ist aber heute vielleicht zu wenig inklusiv (wo bleiben die Women???). Nun ja, auch diese Band hat ihren Höhepunkt überschritten, bzw. es gibt sie leider eh nicht mehr.

Hingegen sehr wohl noch die Rolling ­Stones. Die sind unbedingt zu empfehlen. Weil es Babler ja zu wünschen wär, dass er endlich den Stein ins Rollen bringt und nicht wieder als roter Sisyphus endet. (wg)

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