Der Bub wurde im Auto seines Onkels angeschossen. In dem Viertel in der Stadt Nîmes ging die Polizei zuletzt hart gegen Drogendealer vor.
Ein zehnjähriger Bub ist bei einer Auseinandersetzung im Drogenmilieu im südfranzösischen Nîmes getötet worden. Es sei offenbar um eine Abrechnung zwischen Drogenhändlern gegangen, teilte Innenminister Gérald Darmanin Dienstagfrüh mit. „Dies ist ein riesiges Drama, das nicht ungestraft bleiben wird. Die Polizei hat in den vergangenen Wochen bereits zahlreiche Drogenhändler festgenommen und wird ihre Präsenz mit aller Entschlossenheit verstärken“, kündigte der Minister an.
Wie der Sender BFMTV berichtete, befand sich das Kind am späten Montagabend im Auto eines Onkels, als es zu einer Schießerei kam. Der Mann sei bei dem Vorfall im vom Drogenhandel heimgesuchten Viertel Pissevin in der Stadt Nîmes verletzt worden, erklärte die Staatsanwältin Cécile Gensac. Der oder die Schützen sind auf der Flucht, wie aus Ermittlungskreisen zu erfahren war.
Weiteres Kind blieb unverletzt
Den Angaben zufolge befand sich der Bub auf dem Rücksitz des Fahrzeugs, das in der Nacht auf Dienstag auf dem Weg durch das Viertel angegriffen wurde. Das Kind sei dabei getroffen worden und später im Krankenhaus gestorben. Ein weiteres Kind, das sich auf dem Rücksitz befand, sei unverletzt geblieben. Erst im Jänner war ein 39-Jähriger in Pissevin im Zusammenhang mit Drogen-Auseinandersetzungen erschossen worden. Nîmes liegt im Süden Frankreichs zwischen Montpellier und Marseille.
Wie der Sender BFMTV berichtete, würden nun Spezialkräfte der Bereitschaftspolizei (CRS) nach Nîmes beordert, um gegen den Drogenhandel vorzugehen. Seit kurzem sind diese auch im nahen Marseille im Einsatz, um den Drogenhandel dort einzudämmen.