Leitartikel

Nur mit starker Wirtschaft kann der Westen ein globales Vorbild bleiben

Die sogenannten Brics-Staaten sollen nach Wunsch von China und Russland zu einem Gegenmodell für den Westen werden.
Die sogenannten Brics-Staaten sollen nach Wunsch von China und Russland zu einem Gegenmodell für den Westen werden. Imago / Grigory Sysoev
  • Drucken
  • Kommentieren

Wohlstand, auch ohne Demokratie. Dieses Konzept ist für immer mehr Länder attraktiv. Um dagegen anzukommen, muss Europa alte Stärken schärfen.

Die totale Provokation wurde es schlussendlich doch nicht. Denn eigentlich wollte Russlands Präsident, Wladimir Putin, persönlich zum Brics-Treffen nach Südafrika kommen – trotz Haftbefehls des internationalen Strafgerichtshofs.

Im letzten Moment zog Pretoria jedoch die Reißleine und signalisierte Russland, dass Putin verhaftet würde, sollte er persönlich kommen. Der Kreml-Chef tritt in Südafrika nun nur virtuell auf. An seiner Agenda wird sich dennoch nichts ändern. So wird er mit China versuchen, die Brics-Gruppe als Gegenmodell zum Westen zu positionieren. Dies ist vor allem deswegen relevant, weil sich das Bündnis erweitern will. 23 weitere Staaten sollen beitreten – darunter Indonesien oder Saudiarabien.

Vor allem für autokratisch regierte Länder oder absolutistische Monarchien wird dabei eine attraktive Vision gezeichnet. Wohlstand und wirtschaftliches Wachstum – aber ohne lästige Demokratie und Freiheitsrechte für die Bevölkerung. Denn Letzteres galt lange Zeit als notwendige Voraussetzung für ein nachhaltig steigendes Bruttoinlandsprodukt. Dem ist aber nicht mehr so.


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.