Mit einem "Meganetz" will der durch die Orange-Übernahme gestärkte Mobilfunker den heimischen Markt aufmischen.
Die Schlacht ist eröffnet: Der Mobilfunker Drei (Hutchison), der gestern, Montag, die Übernahme des größeren Konkurrenten Orange vollzogen hat, will den heimischen Handymarkt kräftig aufmischen. Die „Waffe“ sind ein neues „Meganetz“ mit deutlich besserer Qualität, über das schon ab 2014 schnelles mobiles Internet über den neuen Handystandard LTE angeboten wird, und eine ganze Fülle neuer Tarife.
„Wir sind in Angreiferposition“, sagte Drei-Chef Jan Trionow am Montag. Das Ziel ist der nächst größere Mobilfunker T-Mobile, dem Drei mit 3,3337 Millionen Kunden und einem Marktanteil von knapp 24 Prozent auf den Fersen ist. T-Mobile hat laut Telekomregulator RTR inklusive Billigmarke Tele,ring 4,12 Millionen Kunden und einen Marktanteil von 31,2 Prozent. Spitzenreiter ist weiterhin die Telekom Austria (A1), die nach dem Kauf von Yesss! sechs Millionen Kunden hat (45,5 Prozent).
Wann Drei die 30-Prozent-Marke knacken wird, wollte Trionow nicht definitiv sagen, genauso wenig wie er die Kosten für die Fusion und die Neupositionierung der Marke Drei beziffern wollte. Es sei jedenfalls ein „erheblicher“ Betrag, meinte Trionow. Langfristig soll der Zusammenschluss jedoch Synergieeffekte von 500 Mio. Euro bringen. Dazu trägt nicht nur die Abgabe von rund 2000 Funkstationen und die Konzentration von 140 auf 90 Shops bundesweit bei. Auch die Zahl der Mitarbeiter, die zu Jahresbeginn noch bei 1300 lag, wird reduziert. Bis Jahresende fallen rund 160 Jobs durch die Reduktion der Shops und die Schließung des Call Centers in Wiener Neustadt weg.
(hs)