Ferrari

Formel 1: Die Irrfahrt der „Roten Göttin“

Carlos Sainz müht sich, Maranello hofft und in Monza feiert man nach vielen Rückschlägen die Pole-Position.
Carlos Sainz müht sich, Maranello hofft und in Monza feiert man nach vielen Rückschlägen die Pole-Position.APA / AFP / Ben Stansall
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Vom Formel-1-Titel ist Ferrari so weit entfernt wie lang nicht. Die Pole-Position von Carlos Sainz in Monza ist ein Lichtblick, aber es rollt Skepsis dennoch mit. Welche Konsequenzen drohen, und inwiefern auch Gerhard Berger seinem ehemaligen Team jetzt neuen Mut macht.

Gerhard Berger ist sich sicher: Die aktuelle Krise von Ferrari „macht in Italien alle nervös“. Laut Österreichs letztem Grand-Prix-Sieger (1997) und langjährigem Fahrer der Scuderia werde der neue Teamchef, Frédéric Vasseur, von der dortigen Presse bereits „durchleuchtet“. Dabei waren es noch große Töne, die Vasseur im Jänner spuckte. Ferrari strebe in der Saison 2023 beide WM-Titel (Fahrer- und Konstrukteurswertung) an. Bei den Tifosi, so wusste der inzwischen 55-jährige Franzose, ist der Hunger auf Erfolg mittlerweile ins Unermessliche angewachsen.

Seit Kimi Räikkönen 2007 hat Ferrari keinen Weltmeister in der Motorsportkönigsklasse gestellt. Felipe Massa (2008), Fernando Alonso (2010, 2012, 2013), Sebastian Vettel (2017, 2018) und Charles Leclerc (2022) feierten zwar jeweils Vizeweltmeistertitel, aber beim legendärsten Rennstall der Welt zählen bloß Siege. Nun, nach 13 von 22 geplanten Rennen in dieser Saison, macht sich erneut Ernüchterung breit. Vasseurs Worten sind keine Taten gefolgt. Die traurige Realität: Ferrari ist in der Formel 1 nur noch vierte Macht – nach Red Bull, Mercedes und Aston Martin. Den 201 Punkten der Scuderia in der Konstrukteurswertung stehen 540 Punkte des führenden Austrorennstalls gegenüber. „Ich dachte, wir wären besser“, meint Carlos Sainz, als WM-Fünfter aktuell bester Pilot des Traditionsteams.

Gerhard Berger, 1988 im Ferrari-Cockpit
Gerhard Berger, 1988 im Ferrari-CockpitPaul-henri Cahier/Getty

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