Abschiebungen in großem Stil

Netanjahu will hart gegen „illegale Eindringlinge“ vorgehen

Ein verwundeter Einwanderer nach den gewalttätigen Ausschreitungen in Tel Aviv. Bis heute leben rund 30.000 Migranten aus afrikanischen Staaten in Israel.
Ein verwundeter Einwanderer nach den gewalttätigen Ausschreitungen in Tel Aviv. Bis heute leben rund 30.000 Migranten aus afrikanischen Staaten in Israel. Reuters / Moti Milrod
  • Drucken

Nach gewaltsamen Protesten eritreischer Asylwerber in Tel Aviv will der israelische Ministerpräsident mit harten Maßnahmen gegen „illegale Eindringlinge“ vorgehen. Doch die Politik trägt Mitschuld an der Situation.

Zerbrochene Fensterscheiben, zertrümmerte Autos, Bürgersteige voller Scherben: Manche Straßen im Süden Tel Avivs glichen am Samstagabend einem Schlachtfeld. Über Stunden waren hier zuvor Proteste eritreischer Asylwerber außer Kontrolle geraten. Über 150 Menschen wurden verletzt, darunter mindestens 49 Polizisten. Die Ausschreitungen haben in Israel die Debatte über den Umgang mit Asylwerbern neu entfacht.

Auslöser der Tumulte war eine Veranstaltung der eritreischen Botschaft in Tel Aviv anlässlich des Jahrestags des eritreischen Unabhängigkeitskriegs. Rund 18.000 Asylbewerber aus dem ostafrikanischen Land leben in Israel, viele sind Gegner des eritreischen Diktators Isaias Afwerki. Schon im Vorfeld soll die Polizei israelischen Medien zufolge gewarnt worden sein, dass die Veranstaltung Proteste provozieren könnte. Doch auf die Wucht war sie offenkundig nicht vorbereitet gewesen. 


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.