In Moskau glaubt man nicht an die Version, dass der mutmaßliche C-Waffen-Angriff vom Regime verübt wurde. Ein Sprecher des Außenamtes ortet eine "kalkulierte Provokation".
Auf seinen Verbündeten Russland kann sich Syrien nach wie vor verlassen: Moskau übernahm am Mittwochnachmittag die Argumentationslinie aus Damaskus, wonach ein mutmaßlicher Angriff mit Chemiewaffen von den Rebellen verübt worden sein könnte.
Die Attacke hatte in den frühen Morgenstunden stattgefunden, Ziel war eine Oppositionshochburg nahe der Hautpstadt Damaskus. Die Opposition beschuldigte das Regime, Raketen mit Giftgas abgefeuert zu haben, was von der Regierung heftig dementiert wurde.
Die Version von Alexander Lukaschewitsch, dem Sprecher des russischen Außenministeriums: Quellen innerhalb Syriens hätten berichtet, dass es sich um eine selbstgebastelte Rakete gehandelt habe, die von einer Stellung der Rebellen abgefeuert worden sei und eine bisher unbekannte chemische Substanz enthalten habe.
Moskau, Assads Stimme im Sicherheitsrat
"Das alles kann nur darauf hinweisen, dass wir es einmal mehr mit einer kalkulierten Provokation zu tun haben", sagte Lukaschewitsch. Dies liege nahe, da sich der Vorfall nahe Damaskus abgespielt habe und just in dem Moment, als UN-Experten im Land zu arbeiten begonnen hätten.
Russland ist ein langjähriger Verbündeter des Assad-Regimes, woran sich auch durch den Bürgerkrieg in Syrien nichts geändert hat, ganz im Gegenteil: Mehrmals verhinderte Moskau im UN-Sicherheitsrat eine Verurteilung Syriens oder Sanktionen gegen das Regime. Russland lieferte sogar weiterhin Waffen, in Erfüllung alter Verträge, wie es heißt.
(APA/Reuters/Red.)