Mursis Anhänger wollen "standhaft weiter gegen den Militärputsch kämpfen". Revolutionstruppen marschieren gegen die Entlassung von Mubarak.
Die neue ägyptische Führung setzt ihre Kampagne gegen die Muslimbruderschaft trotz internationaler Kritik fort. In der Nacht zum Freitag wurden in der Oase Fayyum südlich von Kairo vier lokale Führungskader der Islamisten-Organisation festgenommen. Wie die Website der Zeitung "Al-Shorouk" meldete, ist unter den Festgenommenen auch ein islamischer Prediger.
Die Muslimbrüder, die Anfang Juli nach Massenprotesten von den Militärs entmachten worden waren, wollten am "Freitag der Märtyrer" in mehreren Provinzen gegen Polizeigewalt und für die Wiedereinsetzung von Präsident Mohammed Mursi demonstrieren.
Unabhängig davon haben verschiedene Revolutionsgruppen zu Protesten gegen die Haftentlassung des ehemaligen Präsidenten Hosni Mubarak aufgerufen. Der frühere Staatschef hatte am Donnerstag das Gefängnis verlassen (Zum Bericht). Er wurde in ein Militärkrankenhaus gebracht, wo er nun unter "Hausarrest" steht. Mubarak war im Februar 2011 vom Militär zum Rücktritt gezwungen worden. Er muss sich vor Gericht wegen der Tötung von mehr als 800 Demonstranten verantworten.
Als Reaktion auf die ausufernde Gewalt im Land beschlossen die EU-Außenminister am Mittwoch, vorerst keine Waffen mehr nach Ägypten zu liefern, die der internen Repression dienen könnten.
(APA/dpa/Reuters)