Skihalle, Schanze, Strand?

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Strand LignanoDie Presse
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Von anderen großen Plänen für Wien, aus denen (bisher zumindest) auch nichts geworden ist.

Wien/Cim. Es klingt wie typisches Material, um Sommerlöcher zu stopfen. Seilbahnen, Skihallen, Sprungschanzen oder vielleicht ein Badestrand entlang des Donaukanals? Was utopisch anmutet, war zumindest für kurze Zeit einmal ernst gemeint.

Zum Beispiel in der flachen Donaustadt eine 400 Meter lange und 100 Meter breite Skihalle zu bauen, wie es die Firma Iconvienna 2009 angekündigt hatte. Um 100 Mio. Euro sollten bis 2012 daneben auch ein Hotel und Gastronomie – Hüttengaudi zum Après-Ski – entstehen. Bei der Stadtregierung stieß der Investor damit aber von Anfang an auf Ablehnung. Nicht nur Fördermittel wurden damit ausgeschlossen, ebenso eine entsprechende Flächenwidmung.

Der Plan von der Skihalle passte gut zu einer anderen Idee, nämlich eine Sprungschanze zu bauen. Auf dem Cobenzl zum Beispiel, wie es 2009 wieder einmal diskutiert wurde. Der ÖSV hatte den Döblinger Kaasgraben als Standort einer Großschanze ins Gespräch gebracht, die vor allem Nachwuchsspringern als Trainingsgelegenheit dienen sollte. Und nicht nur das, ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel sprach 2008 gar von einer ganzen Skiarena mit mehreren Abfahrten, die er gern im Wienerwald gesehen hätte.

Zumindest die Idee zur Schanze gefiel auch Bürgermeister Michael Häupl, schließlich hat Skisprung Tradition: Einst gab es in Wien drei große Schanzen. Die letzte, jene in Ober St. Veit, brannte 1980 ab. Schanzenprojekte waren immer wieder Thema. Die jüngsten Pläne für Döbling sind vor drei Jahren wieder eingeschlafen. Aus Umweltschutzüberlegungen, wie es vonseiten des ÖSV hieß.

Keine Buchten am Kanal

Gescheitert sind in Wien nicht nur Wintersportprojekte: Auch wenn es um den Wassersport ging, wurde weit mehr geplant als realisiert. Zum Beispiel ein Badestrand entlang des Donaukanals: Pläne dazu haben die Grünen 2008 präsentiert, inklusive Badebuchten, Holzstegen und Liegewiesen zwischen Spittelau und Rossauer Steg. Allerdings fehlte der Stadt schlussendlich dafür das Geld.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.08.2013)

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