Sinai: Im Reich des Todes

Sinai Reich Todes
Sinai Reich Todes(c) EPA (ALAA BADARNEH)
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In der Wüste des ägyptischen Sinai foltern Beduinen tausende Flüchtlinge aus Afrika, um Lösegeld zu erpressen.

Seine Handgelenke sind seltsam nach innen gekrümmt, die Ärmel seines weißen Wollpullis viel zu lang. Erst als Selomon sich auf den Tisch stützt, tauchen die schmutzigen Verbände um seine Hände auf. Mit den Zähnen wickelt er den linken ab, zum Vorschein kommt eine Klaue. Der Großteil seiner Hand ist weggerissen. Nur der Daumen und ein halber Zeigefinger sind übrig, eine Zange aus Knochen und Haut.

„Sie haben mich an Eisenketten an der Decke aufgehängt“, sagt Selomon leise. „Vier Tage lang, an einem Haken wie ein geschlachtetes Tier.“

Wir sitzen in einem Café am Levinsky-Park, einem verwahrlosten Grünstreifen im Süden von Tel Aviv. Die Szenen vor dem Fenster lassen kaum vermuten, dass wir uns in der israelischen Stadt am Mittelmeer befinden. Die Hautfarbe der meisten Passanten ist schwarz. Die Schriftzüge an den Scheiben der Friseursalons und Restaurants sind nicht in Hebräisch, sondern in der ostafrikanischen Sprache Tigrinya verfasst. Viele Geschäfte werden von Eritreern geführt. Ha'ir Hakvusha („besetzte Stadt“) nennen die Tel Aviver diese Gegend, in der überwiegend afrikanische Einwanderer leben.

„Ich wollte nie nach Israel“, sagt Selomon. „Nicht einmal, wenn man mir einen Privatjet geschickt hätte.“ Im Dezember 2011 floh der 28-jährige Informatiker vor der Diktatur in seiner Heimat, Eritrea, in den benachbarten Sudan. „Mit meiner Ausbildung hätte ich in Angola, Uganda oder Südafrika gelebt wie ein König.“ Doch dann wird er im Ostsudan von Räubern gekidnappt, die ihn an ein Netzwerk von Menschenhändlern verkaufen. Sie verschleppen Selomon nach Ägypten und weiter auf die Sinai-Halbinsel – in ein Foltercamp der hier lebenden Beduinen, arabische Viehzüchter mit nomadischen Wurzeln. „Das sind keine Menschen“, sagt Selomon, sein verstümmelter Zeigefinger zittert. „Das sind blutrünstige Bestien.“

Folterlager im Ferienparadies. Im Schatten der Schlagzeilen über den Putsch in Kairo, bei dem das Militär kürzlich Ägyptens Präsident Mohammed Mursi gestürzt hat, halten Beduinen in der Wüste des Sinai afrikanische Migranten gefangen. Tausende wurden gefoltert. Die ägyptische Halbinsel am Roten Meer ist ein beliebtes Ferienparadies. Rund 300.000 Beduinen bewohnen das dünn besiedelte Gebiet; einzelne Gruppen haben sich auf den Menschenhandel spezialisiert.

Die Migranten kommen vor allem aus Eritrea, aber auch aus dem Sudan, aus Äthiopien und Somalia. Ihre Kidnapper schlagen sie mit Stöcken, Ketten und Eisenstangen, bis sie die Telefonnummern ihrer Familien verraten. Sobald die Telefonverbindung steht, beginnt die Folter. Die Kidnapper drücken ihren Opfern Zigaretten in den Gesichtern aus, brandmarken sie mit glühendem Metall, überschütten sie mit kochendem Wasser. Sie umwickeln ihre Finger mit Kabeln und drücken sie in die Steckdose, bis das Fleisch schwarz wird, oder sie gießen ihnen Diesel über den Kopf und zünden sie an, während die Angehörigen ihre Schreie via Handy hören müssen.

„30.000 Dollar“, sagt Selomon und starrt ins Leere. „30.000 Dollar wollten sie von meiner Schwester in Eritrea haben.“ Gelinge es den Kidnappern nicht, das Geld zu erpressen, dann töteten sie ihre Geiseln. „Oder sie schneiden dir Nieren, Leber, Herz und Augen raus und verkaufen sie an Organhändler.“

Ihre Leichen verrotten in der Wüste.Von rund 60.000 Afrikanern, die es nach Schätzungen der Tel Aviver Organisation „Ärzte für Menschenrechte“ in den vergangenen Jahren illegal über die ägyptische Grenze nach Israel geschafft haben, sind bis zu 7000 in den Folterkammern der Beduinen misshandelt worden. Mehr als 4000 haben nicht überlebt; ihre Leichen verrotten in der Wüste. Rund tausend sollen derzeit in den Fängen der Kidnapper sein.

Auf der Halbinsel ist die ägyptische Militärpräsenz seit dem Camp-David-Friedensvertrag mit Israel von 1979 erheblich eingeschränkt. Die UN-Blauhelmsoldaten, die den Frieden in der strategisch wichtigen Region überwachen sollen, halten sich vor allem in ihren Basen auf. Das entstandene Machtvakuum haben die Beduinenstämme genutzt, um Milizen zu gründen und eigene Machtstrukturen zu etablieren.

Besonders seit dem Sturz von Mubarak im Februar 2011 hat sich der Sinai, der fast so groß wie Bayern ist, zu einem Territorium ohne Recht und Gesetz entwickelt. Während Urlauber im Süden der Halbinsel an Hotelstränden in der Sonne baden, versetzen Banden und militante Islamisten den Norden in Angst und Schrecken. Sie verüben Bombenanschläge auf Gasleitungen und feuern mit MGs und Raketen auf Polizeistationen und Checkpoints. Immer wieder gibt es Tote und Verletzte. Experten fürchten, auf dem Sinai könnte eine neue Operationsbasis für das Terrornetzwerk al-Qaida entstehen. Direkt an der Grenze zu Israel.

Der Staat auf dem Rückzug. In dem Chaos, das nach dem Putsch in Kairo noch zugenommen hat, gehen die Kidnapper, die laut UN einem der weltweit grausamsten Netzwerke des Menschenhandels angehören, unbehelligt ihren Geschäften nach. „Wenn ihr in den Sinai fahrt, werden sie euch abknallen“, sagt Selomon und streckt uns seinen Handstummel hin. Zwischen Zeigefinger und Daumen klemmt ein Zettel. „Meine Schwester hat sie aufgehoben, vielleicht funktioniert sie noch.“ Es ist die Telefonnummer des Foltercamps.

Die Spur der Menschenhändler führt nach al-Arish, Hauptstadt der Provinz Nordsinai. Vier Autostunden nordöstlich von Kairo und keine 70 Kilometer vom Gazastreifen und Israel entfernt drängen sich tausende unverputzte Backsteinhäuser in der Wüste. Hinter dem Strand am türkisen Mittelmeer steht die ägyptische Staatsmacht fast täglich unter Beschuss. Die Fassade der Polizeistation ist von Kugeln durchsiebt. Islamisten haben sie aus Geländewagen mit Sturmgewehren angegriffen. In Stellungen aus Sandsäcken und Stacheldraht sollen Soldaten hinter aufgebockten Maschinengewehren die Polizisten beschützen, die an den zahlreichen Checkpoints rund um die Uhr Straßenkontrollen vornehmen.

Zuletzt griffen Islamisten sogar den Flughafen von al-Arish an, feuerten in simultanen Attacken mit schweren Waffen auf Militär- und Regierungseinrichtungen in der Stadt und stürmten den Sitz des Gouverneurs, um ihre schwarze Fahne zu hissen.

Schießerei zur Begrüßung. Kurz nach unserer Ankunft liefern einander Beduinengangs aus Autos heraus eine Schießerei. Gewehrsalven, quietschende Reifen, Scheiben klirren. Auf der Kreuzung zuckt ein Hund in einer Blutlache. Worum geht es? „Auf dem Sinai sprechen wir nicht mehr miteinander“, sagt Hamdi al-Azazi später in seinem Büro in einer Nebenstraße. „Wir lösen Probleme mit der Waffe.“

In der „Kommandozentrale“ des Menschenrechtlers – grauer Schnauzbart, blaues Hemd, Bundfaltenhose – sind die Rollläden Tag und Nacht herunten. Die Tür ist mit Stahlriegeln gesichert. Eine Neonröhre spendet Licht, ein Ventilator surrt. „In den letzten zwei Jahren haben wir in der Wüste hunderte verstümmelte Afrikaner gefunden“, erzählt al-Azazi und zeigt uns auf seinem Computer Fotos der Leichen: totgeprügelt, verhungert, verbrannt, selbst im Tod noch aneinandergekettet. Körper ohne Köpfe. Ein Baby mit aufgeschlagener Schädeldecke. Eine Frau, mit Petroleum übergossen und angezündet. „Bevor sie starb“, präzisiert al-Azazi.

An der Wand hängt ein Plakat seiner „New Generation Foundation for Human Rights“. Die Aktivisten versorgen Afrikaner, die den Folterern entkommen oder nach Zahlung des Lösegeldes freigelassen werden, mit Essen, Kleidung, Medizin. Al-Azazi zeigt uns noch grausamere Fotos: Körper Verstorbener mit aufgesägten, leeren Brustkörben; andere sind in der Mitte oder an den Seiten mit Stichen zugenäht. „Nieren, Leber, Herz, Augenlinsen“, zählt al-Azazi auf – Organräuber sollen sie herausgeschnitten haben.

Al-Azazi hat die Fotos dem früheren Chef der Rechtsmedizin in Kairo vorgelegt, der die Nähte als „professionelle Arbeit“ einstuft. Ein umfangreicher Bericht der EU zeichnet das Bild einer regelrechten Industrie des Organhandels auf dem Sinai. Ein Beduine teilte kürzlich anonym dem TV-Sender CNN mit: „Ärzte aus Kairo rufen mich an und sagen mir, wir haben hier einen Privatpatienten und brauchen dieses oder jenes Organ. Es ist wie bei Ersatzteilen für ein Auto.“

Ärzte als mobile Organräuber? Die Ärzte sollen mit Geländewagen aus Kairo anreisen, um den Afrikanern in Operationszelten ihre Organe zu rauben, in Kühlschränken nach Kairo zu bringen und sie dort zu implantieren. Allerdings ist al-Azazi der Einzige unserer Gesprächspartner, der die mobilen Kliniken gesehen haben will.

Fast täglich bekommt er Morddrohungen. Zweimal ist auf ihn geschossen worden. Als sein elfjähriger Sohn Abdul gegenüber im Laden einen Schokoriegel kaufen wollte, wurde er von einem Geländewagen angefahren. Al-Azazi ist überzeugt: „Ein Anschlag der Menschenhändler.“ Sein Sohn hat überlebt, aber dessen Hände und Beine sind gebrochen, sein Gesicht wird für immer von Narben entstellt sein.

„Ihre Drohungen machen mich nur noch entschlossener“, sagt al-Azazi auf dem Weg zum Friedhof. Während wir an Bauruinen und Checkpoints vorbeifahren, spricht er von seiner Religion, dem Islam. Er verbiete es ihm, wegzusehen, wenn andere Menschen leiden. „Egal, ob sie Muslime sind oder nicht.“

Verfolgt von aufgerissenen Augen. Aus der ganzen Gegend rufen ihn die Leute an, wenn sie Leichen gefolterter Afrikaner finden. Al-Azazi holt sie ab, wäscht sie, salbt sie mit wohlriechenden Essenzen und hüllt sie in weißes Tuch; dann begräbt er sie. „Über 500“, sagt er, als wir vor dem Friedhofstor aussteigen. Das Massengrab sieht aus wie eine Müllhalde. „Hier sieben“, sagt al-Azazi und stapft über zerrissene Sandalen, Kleiderfetzen, Plastikflaschen, während er die Markierungen abliest, die er in die Friedhofsmauer geritzt hat. „Hier vier, hier neun, hier ein Baby.“

Die letzten Folteropfer hat er vor zwei Tagen begraben: zwei Männer und eine junge Frau mit weit aufgerissenen Augen, die sich nicht mehr schließen ließen und ihn seither in seinen Träumen heimsuchen.

Am Abend rufen wir die Telefonnummer an, die uns Selomon gegeben hat. Aber die Nummer seines Foltercamps ist stundenlang besetzt. Selomons Geschichte beginnt an einem kühlen Morgen im Dezember 2011 an der Universität von Asmara, der Hauptstadt von Eritrea, wo er im letzten Semester Computertechnik studiert. Mitten in die Vorlesung stürmen Polizisten und verhaften mehrere seiner Freunde, weil diese in einem Blog das Fehlen des Rechts auf Meinungsfreiheit in ihrem Land kritisiert haben.

Eritrea liegt an der Küste des Roten Meeres oberhalb des Horns von Afrika. Vor 20 Jahren erkämpfte das Land seine Unabhängigkeit von Äthiopien. Seither herrscht eine brutale Diktatur. Im Einparteienstaat mit Planwirtschaft werden Oppositionelle gefoltert und Journalisten eingesperrt. Amnesty International prangert das Regime wegen Unterdrückung seiner Bürger an: erzwungener und zeitlich unbegrenzter Militärdienst für Männer und Frauen, religiöse Verfolgung, Todesurteile. 250.000 Menschen sind geflohen.

Aus dem Flüchtlingscamp entführt. Als sich Selomon nach der Verhaftung seiner Freunde für ihre Freilassung einsetzt, wird er verhört – und flüchtet in den Sudan, bevor die Schergen des Regimes ihn festnehmen können. Er schlägt sich bis ins Flüchtlingscamp Shagarab durch und wähnt sich in Sicherheit. Doch als er auf dem Weg zur Essensausgabe ist, springen unter den Augen sudanesischer Soldaten, die von der UNO für den Schutz der Flüchtlinge bezahlt werden, sechs bewaffnete Männer von einem Landcruiser.

Es sind Menschenjäger vom Stamm der Rashaida, eines losen Verbunds nomadischer Clans. Mit Gewehrkolben schlagen sie Selomon nieder und werfen ihn auf die Ladefläche ihres Pick-ups. Eine monatelange Odyssee nach Norden beginnt.

Von einer kriminellen Bande an die nächste weiterverkauft, wird er nach Ägypten geschafft, mit rund 150 anderen entführten Eritreern in einen als Geflügeltransport getarnten Lastwagen gepfercht und über die Suezkanalbrücke auf den Sinai gekarrt. Die einzige Frischluft kommt durch die Schlitze hinter dem Motor. „Ich wollte nur ein neues Leben beginnen“, erzählte uns Selomon im Café beim Levinsky-Park. Doch die Wüste des Sinai erfüllt keine Wünsche. Als bewaffnete Beduinen die Heckklappe des Lkw aufreißen, sind sieben Afrikaner erstickt, darunter zwei Kinder und ein Baby.

Auf der Suche nach Gespenstern. Seit Tagen suchen wir in al-Arish nach den Geiseln der Beduinen. Doch wo immer wir nach ihnen fragen – beim Gouverneur des Nordsinai, bei der lokalen Militärführung, bei den Generälen der Grenzpatrouillen –, schließen sich Türen, werden Telefonate unterbrochen und eben noch freundliche Gesichter zu steinernen Masken. Es ist, als suchten wir Gespenster. Im Spital finden wir nur die Handschellen, mit denen die oft schwer verletzten Folteropfer an die Betten gekettet wurden. „Verlegt ins Gefängnis“, sagt ein Arzt in einem fleckigen weißen Kittel, als wir nach ihrem Verbleib fragen. „Oder abtransportiert nach Kairo.“ Aber wir sollten doch in der Leichenhalle nachsehen.

Falls die Geiseln freikommen, ist ihr Leidensweg noch lange nicht beendet: Viele irren tagelang in der Wüste umher. Israel hat einen Großteil des 240 Kilometer langen und fast fünf Meter hohen Stahlzauns fertiggestellt, der sich entlang der Grenze zu Ägypten von Eilat an der Nordspitze des Roten Meeres bis Gaza zieht und Flüchtlinge aus dem Sinai fernhalten soll.


Krebsgeschwür in Israels Körper. Im offiziellen israelischen Wortlaut werden sie „mistanenim“ genannt, „Eindringlinge“, eine Bezeichnung, die lange für unerwünschte Palästinenser verwendet wurde und afrikanische Migranten in die Nähe von Terroristen rückt. Rechte Politiker nennen sie „Krebsgeschwür in unserem Körper“, Premierminister Benjamin Netanjahu sieht durch sie den jüdischen Charakter Israels bedroht. Das jüngst verschärfte „Gesetz zur Bekämpfung der Infiltration“ sieht vor, dass Flüchtlinge drei Jahre festgehalten werden können. Ohne Verfahren. Samt ihren Kindern.

Derzeit lässt Israel Gefängnisse bauen, in denen mehr als 10.000 Migranten inhaftiert werden können. „Israel, eine Nation, die selbst von Flüchtlingen gegründet wurde, verstößt gegen das internationale Flüchtlingsrecht“, sagt Sigal Rozen von der Menschenrechtsorganisation „Hotline for Migrant Workers“ in Tel Aviv.

Auf ägyptischer Seite ergeht es denen, die die Torturen der Beduinen überleben, nicht besser. Denn statt gegen die Täter gehen die Behörden gegen die Opfer vor. Am Grenzzaun riskieren sie, erschossen zu werden. Schwerverletzte werden im Krankenhaus von al-Arish zwar notdürftig versorgt, aber mit Handschellen an die Betten gekettet. „Damit sie nicht abhauen“, sagt der Arzt im fleckigen Kittel. „Diese Leute sind Kriminelle.“

Wer keine äußeren Anzeichen von Folter aufweist, wandert ins Polizeigefängnis, wo Afrikaner oft monatelang ohne ausreichend Wasser und Essen in winzigen Zellen zusammengepfercht werden. Selbst dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) wird der Zutritt verwehrt. Mit der Begründung, die ehemaligen Geiseln der Beduinen seien Wirtschaftsflüchtlinge, damit illegal im Land und ohne Anspruch auf politisches Asyl.

Zurück in die Hölle. Und so werden Eritreer in ihr Land zurückgeschickt, obwohl sie Gefahr laufen, erneut eingesperrt und gefoltert oder als „Verräter“ hingerichtet zu werden, weil sie ihre Heimat illegal verlassen haben. „Damit verstößt Ägypten gegen die Genfer Flüchtlingskonvention“, sagt Mohammed Dairi vom UNHCR-Büro in Kairo.

Wir haben die Hoffnung, in al-Arish einige der Afrikaner zu finden, schon fast aufgegeben, da bestätigt uns ein Informant, dass in den Polizeigefängnissen der Stadt 122 frühere Geiseln einsitzen. Der einzige Weg zu ihnen führt über den Polizeichef der Provinz Nordsinai. Ihn wollen wir auch fragen, warum die Staatsgewalt nichts gegen die Kidnapper unternimmt.

General Sameh Beshadi lässt uns in sein Büro bitten. Kaffee wird serviert, mit Kardamon. Er stehe uns in fünf Minuten zur Verfügung, lässt er ausrichten. Nach zwei Stunden will er uns plötzlich doch nicht mehr treffen. Auf einmal brauchen wir eine spezielle Genehmigung, um ihm ein paar Fragen zu stellen. Zu beantragen in Kairo.

Entführung oder Kugel im Kopf. „Zugang zu afrikanischen Häftlingen verboten“, sagt der junge Offizier, der uns aus dem Präsidium hinausbegleitet. „Vorsichtsmaßnahme gegen schlechte Presse.“ Dann senkt er die Stimme und verrät uns, dass die Stammesgebiete in der Wüste für Fremde der reine Selbstmord seien. Auch für Polizisten. „Die Beduinen knallen uns dort draußen einfach ab“, flüstert er. „Nicht für eine Million würde ich freiwillig einen Fuß in diese Wüste setzen.“

Es dauert Tage, bis wir jemanden finden, der uns in die Stammesgebiete begleitet. „Die Banden sehen ein fremdes Auto mit zwei Weißen auf dem Rücksitz“, erklärt Abdel, ein Beduine mit spitzem Wieselgesicht. „Sie handeln schnell: Erst nehmen sie euren Wagen, dann seid ihr dran.“ Zwei Optionen hätten wir in so einem Fall: „Entführung oder eine Kugel in den Kopf.“

Der Kontakt zu Abdel kommt über die Aktivisten um Hamdi al-Azazi zustande. Der drahtige kleine Beduine mit den weit auseinanderstehenden gelben Zähnen will uns zu Scheich Ibrahim al-Manei bringen. In der Gegend, in der die Foltercamps liegen, besitzt der Beduinenführer eine Reihe von Schmugglertunnels in den Gazastreifen. Sein Sawarka-Stamm soll über eine schwer bewaffnete, mehrere tausend Mann starke Miliz verfügen.

In einem Beduinentaxi umfahren wir die Checkpoints am Ortsausgang von al-Arish und folgen den Pisten in Richtung Israel. Ziegenherden, dorniges Buschwerk, Geröll. Viele der einfachen Kastenhäuser sind halb verfallen. Frauen schleppen Wasserkanister. Im Schatten einer Akazie polieren Jugendliche ihre Pistolen. „Keine Arbeit, kein Geld, keine Zukunft“, sagt Abdel auf dem Beifahrersitz. „Kein Wunder, dass viele von uns zu Kriminellen werden.“

Die Mubarak-Diktatur war bei den muslimisch-konservativen Beduinen besonders verhasst. Er ging gegen die Stämme vor, verteilte ihr Land an sein Gefolge und schloss sie kollektiv aus dem Staatswesen aus. Im Süden des Sinai, in den Touristenburgen um Sharm-el-Sheikh, häufte die Regierungsclique Reichtümer an. Der Norden blieb unentwickelt. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Kindersterblichkeit auch. Auf einen Arzt kommen tausende Einwohner. Mehr als die Hälfte der Beduinen können nicht lesen und schreiben. Die desolate Lage, sagt Abdel, sei Nährboden für Auswüchse des Menschenhandels.

Besuch beim „guten“ Scheich. Eine gute Stunde östlich von al-Arish erreichen wir die in der Wüste verstreuten Backsteinhäuser von al-Mehdia. Wenige Kilometer von der israelischen Grenze entfernt stehen sich hier bis an die Zähne bewaffnete Beduinenbanden, Schmugglerclans und Islamisten gegenüber. Schon nach den ersten Häusern tauchen Pick-ups mit aufgebockten MGs auf, dahinter junge Beduinen, die Gesichter mit rotweißen Tüchern vermummt, die Finger am Abzug. Abdel streckt den Kopf aus dem Fenster – sie kennen ihn und winken uns durch. „Wenn du hier nicht dazugehörst, bist du tot.“ Al-Mehdia gilt als gefährlichster Ort des Sinai.

Scheich Ibrahim al-Manei empfängt uns im Schneidersitz in einem Rohbau mit nackten Betonsäulen und getönten Fenstern. Der kräftige kleine Mann ist um die sechzig, trägt weißes Gewand und ein weißes Kopftuch mit schwarzer Kordel. Er gehört zu den Beduinenführern, die den Menschenhandel ablehnen. Er nimmt entflohene Afrikaner auf, gibt ihnen Kleidung und Essen und lässt sie medizinisch versorgen. Die Letzten habe er vor einer Woche nach Kairo bringen lassen und dort einer Hilfsorganisation übergeben.

Um die Menschenhändler zu isolieren, trifft er sich mit den Chefs der Beduinenfamilien. Sie sollen die Folterer nicht mehr in ihren Supermärkten, Apotheken, Werkstätten bedienen und ihnen ihre Töchter nicht zur Heirat geben. „Die ersten Frauen haben sich von Menschenhändlern scheiden lassen“, freut er sich; das Teeglas wirkt zerbrechlich in seinen gewaltigen Händen. „Kommen Sie in einem Jahr wieder, dann haben wir den Menschenhandel von innen ausgetrocknet.“

Tausche Toyota gegen Geiseln. Experten schätzen, dass mehr als 10.000 Afrikaner aus den Lagern freigekauft wurden. Bei einem Lösegeld von durchschnittlich 30.000 Dollar wären das 300Millionen Dollar. Wer gerade nicht flüssig ist, tauscht drei Geiseln gegen einen Toyota Landcruiser. Für sieben Afrikaner gibt es bereits einen Lastwagen. Werden die Menschenhändler wegen ein wenig sozialen Drucks auf solche Profite verzichten?

„Schmutziges Geld fließt in schmutzige Dinge“, sagt al-Manei, „in Villen, Waffen, Partys, Prostitution.“ In der Gegend kursieren Geschichten, in denen Folterer mit tödlichen Autounfällen, mysteriösen Krankheiten und plötzlichem Ruin bestraft wurden. „Sie machen Millionen“, sagt al-Manei, „aber Allah holt sich ihr Leben.“

Ob der Stammesführer den Menschenhandel wirklich beenden oder eher das beschädigte Image der Beduinen flicken will, bleibt unklar. Fest steht: Er weiß, wer die Afrikaner gefangen hält. Wieso trommelt er nicht seine Miliz zusammen, um die Foltercamps zu stürmen? „Kein Beduine darf sich in die Angelegenheiten anderer Familien einmischen“, sagt al-Manei. „Das gäbe Blutfehden mit unzähligen Toten.“

Und der Organhandel? „Bullshit!“, braust er auf. „Staub, Hitze, die große Entfernung nach Kairo – wie soll das gehen?“ An mobile Kliniken, die selbst für Beduinen unsichtbar in der Wüste operierten, glaubt er nicht. Überlebende berichten zwar von einem Mann mit weißem Kittel und Arztkoffer, den die Kidnapper ihren Geiseln vorführen, um ihnen dann zu drohen: „Wenn eure Familie nicht zahlt, schneidet der Doktor eure Nieren raus.“

Professionell zugenähte Tote. Aber gesehen hat einen Organraub niemand. Vielleicht ist die Drohung eine Psychofolter, um die Zahlung der Lösegelder zu beschleunigen. Allerdings muss man sich dann fragen, was es mit den Fotos professionell zugenähter Leichen auf sich hat. Der organisierte Organhandel auf dem Sinai bleibt nebulös.

Scheich Ibrahim al-Manei lässt uns noch einmal Tee eingießen. Wer sind die Köpfe des Netzwerks der Menschenhändler? In fast allen Familien der Gegend seien einzelne Leute beteiligt, windet sich al-Manei; dann nennt er uns einen Namen: Ouda Abu Saad vom Stamm der Jalouf. Bis vor wenigen Jahren hütete er Ziegen. Doch dann baute er in kürzester Zeit mehrere millionenteure Märchenpaläste mit fernöstlich anmutenden Pagodendächern.

Ihn treffen? Der Scheich verschluckt sich fast an seinem Tee. Unter keinen Umständen will er uns zeigen, wo Ouda Abu Saad wohnt. „Zuerst foltert er Sie, um herauszufinden, wer Sie geschickt hat“, sagt unser Gastgeber. „Dann vergräbt er Sie lebendig in der Wüste.“ Nicht einmal der mächtige Scheich Ibrahim al-Manei würde es wagen, an seine Tür zu klopfen.

Aufgehängt wie ein Schlachttier. Selomon, der Eritreer, wird nach seiner Ankunft auf dem Sinai aus dem Geflügellaster gezerrt und mit 25 anderen in einen Keller gesperrt. Kein Licht, keine Toilette. Tagelang weder Essen noch Trinken. Seine neuen Besitzer schlagen ihn, bis er die Telefonnummer seiner Schwester in Asmara verrät. Als sie abnimmt, muss sie anhören, wie ihr Bruder um Hilfe schreit. Dann ein Krachen, wie von morschem Holz. Mit Eisenstangen brechen die Beduinen Selomons Handgelenke; seine Schwester lassen sie wissen: „30.000 Dollar – oder wir bringen ihn um!“

Eritrea ist eines der ärmsten Länder der Welt. Selomons Familie, einfache Bauern, verkauft ihr Haus und ihr Vieh, um das Lösegeld per „Western Union“ an einen Mittelsmann der Erpresser in Israel zu überweisen. Doch der Erlös reicht nicht aus. Und obwohl Selomons Schwester bei Verwandten und Bekannten sammelt, auch in der Exilgemeinde in Europa und den USA, reißen die Anrufe der Kidnapper nicht ab. Jedes Mal wenn sie das Telefon abnimmt, hört sie Selomons Schreie.
Seine Peiniger fesseln ihm die Füße mit schweren Ketten, die seine Haut bis auf die Knochen aufreiben. Vor einer benachbarten Kellerzelle stehen täglich Beduinen an, um Frauen zu vergewaltigen. Mit heißem Gummi geschmolzener Kühlerschläuche verbrennen sie ihre Brustwarzen und stoßen Eisenstangen in ihre Vaginas. Selbst wenn eine der Frauen stirbt, lösen sie die Fesseln nicht. Tagelang bleiben die Lebenden an die Toten gekettet.

Selomon hängen sie an den Händen an der Decke auf, „an einem Haken wie ein geschlachtetes Tier“. Als er vier Tage später heruntergelassen wird, sind seine Gliedmaßen abgestorben. Er wird seine Finger nie mehr spüren.

Wir fahren aus al-Mehdia in die Wüste, in Richtung des israelischen Grenzzauns. „Die Camps sind schwer zu finden“, sagt Abdel, der Beduine, der uns seit Tagen durch die Stammesgebiete führt. „Sie werden ständig verlegt.“ In jedem der einstöckigen Backsteinhäuser, die wir passieren, könnte sich in diesem Moment Selomons Geschichte wiederholen.

Wer schert sich um Afrikaner? „Wird irgendwo im Nahen Osten auch nur ein Europäer entführt“, sagt Abdel, „dann geht ein Aufschrei durch die Medien und alle Hebel werden in Bewegung gesetzt, um die Geisel zu befreien. Bei Tausenden von Afrikanern sieht die Welt weg und lässt sie krepieren.“

Es ist eine bittere Ironie, dass ausgerechnet diejenigen am entschlossensten gegen die Kidnapper vorgehen, die weltweit als Terroristen gefürchtet sind: die radikalen Islamisten. Auf dem Sinai operieren mehrere solcher Gruppierungen, darunter die „Tawhid wal-Jihad“, die „Armee des Monotheismus und des Heiligen Krieges“, die zum Terrornetzwerk al-Qaida gehört. Für die Islamisten ist die Folter wehrloser Menschen „haram“ – Sünde. Und während Europa wegsieht, halten sie sich nicht mit langen Reden auf.

Islamisten als Retter. „Eine Woche lang warnten sie Abu Sania per SMS, er solle die Misshandlungen beenden und auf den Pfad Gottes zurückkehren“, erzählt Abdel über einen berüchtigten Folterer vom Stamm der Ermilad. Als er nicht hören wollte, feuerten maskierte Männer auf den Landcruiser seines Bruders; er war sofort tot. „Die Botschaft ist klar“, sagt Abdel, „wenn du nicht aussteigst, bist du der Nächste.“ Aus Angst vor der Rage der Religionskrieger, heißt es, liefen den Bossen die Handlanger davon.

Paradoxer geht es kaum: Militante Islamisten retten afrikanische Migranten. Da Gott ihnen verbietet wegzusehen, wenn Wehrlose leiden. Und dann befiehlt derselbe Gott ihren Gesinnungsgenossen, sich an einem viel besuchten Ort in Tel Aviv, New York, London oder Kabul in die Luft zu sprengen.


Tee mit einem Mörder. Die Sonne nähert sich dem Horizont, als wir uns auf einer Matte in der Wüste niederlassen– um Tee mit einem Mörder zu trinken. Es hat unzählige Telefonate und Abdels ganze Überredungskunst gebraucht, bis sich einer der Folterer bereiterklärt hat, mit uns zu sprechen. Der massige Beduine ist um die vierzig Jahre alt, trägt eine Pumphose und stochert mit den Fingern zwischen seinen Zehen. Er sei vor Kurzem ausgestiegen, sagt er. Aus Angst vor den Islamisten. Ob das stimmt, ist jetzt nicht wichtig; Wir wollen wissen, was in einem Beduinen vorgeht, wenn er Afrikaner quält.

„Nichts“, sagt er und lächelt. „Ich bekam regelmäßig mein Geld.“ Der Lohn des Folterknechts: knapp 120 Euro im Monat. Er lässt keinerlei Anzeichen von Mitgefühl erkennen. Stattdessen erzählt er gelassen, als spräche er über die Pfirsichernte, wie sie Frauen in Strohzäune einrollten und anzündeten, wie sie ein Baby von der Brust der Mutter rissen, es erwürgten und damit Fußball spielten, wie sie ein Erdloch mit Glut füllten, einen Metallrost darüberlegten und ihre Opfer auf die glühenden Stäbe warfen. „Afrikanisches Barbecue“, sagt der Mann und nippt am Tee, „schwarzes Fleisch.“

Wie kann ein Mensch einem anderen solche Grausamkeiten zufügen? „Unser Handwerk haben wir im Gefängnis gelernt“, sagt der Beduine, „in den Folterkammern Mubaraks.“ Viele seiner Kollegen seien in den Verliesen jahrelang selbst gefoltert worden. Mit den Methoden, die sie jetzt an ihren Geiseln erprobten. Die bestialischen Auswüchse des Menschenhandels auf dem Sinai: ein Erbe der Diktatur.

Selomons Martyrium dauert acht Monate. Dann hat seine Schwester das Lösegeld von 30.000 Dollar beisammen und kann es an den Mittelsmann überweisen. Inzwischen hat Selomon die Hälfte seines Gewichts verloren und wiegt etwa 40 Kilo. Er kann nicht mehr stehen, kaum sprechen. Am 26.Juni 2012 werfen ihn die Beduinen nahe der Grenze bewusstlos in die Wüste. Andere Eritreer, die mit ihm freigelassen werden, schleppen ihn nach Israel.

„Lasst mich sterben“, fleht er im Krankenhaus in Tel Aviv die Chirurgen an. Von den gebrochenen Gelenken abwärts sind seine Hände tot. Die Ärzte amputieren einen Großteil. Sieben Operationen, drei Monate im Krankenhaus. Seit seiner Entlassung lebt Selomon in einem Flüchtlingsheim in Tel Aviv, nicht weit vom Levinsky-Park.

Seine Zukunft? Er hofft auf eine Handtransplantation. „200.000 Dollar“, hatte Selomon bei unserem Treffen im Café leise gesagt und dabei auf seine Stummel gestarrt; dann zählte er die Länder auf, die in dieser hoch komplizierten Chirurgie führend sind: „USA, Kanada, Dänemark, Deutschland.“

Bis zuletzt bleiben die Geiseln auf dem Sinai für uns unsichtbar, und während wir uns auf dem Rückweg aus den Stammesgebieten nach al-Arish befinden, scheint uns dies wie eine Metapher: Da die Welt diese Menschen nicht sieht und kaum jemand ihre Geschichte kennt, können ihre Kidnapper sie ungehindert foltern.

Wenn Kinder quälen wollen. In einem Gehöft legen wir eine letzte Rast ein. Abu, ein 15-jähriger Junge mit Milchbart, führt uns durch die Pfirsichbäumchen, die hinter einem Haus in der Wüste wachsen. Die Früchte schmecken süß, ihre Haare kitzeln an den Zähnen. Eine Schar Kinder kommt und setzt sich zu uns in den Sand. Abu erzählt, dass er zwei Jahre vor dem Abschluss der Schule steht. Was will er einmal werden? Lehrer? Arzt? Er kenne einen, antwortet er, der seinen Abschluss als Jahrgangsbester gemacht hat: „Trotzdem fand er nirgendwo Arbeit.“

Was also will Abu machen, wenn er mit der Schule fertig ist? „Afrikaner foltern“, sagt er. Wir steigen nicht darauf ein. Vielleicht hat er gehört, dass wir an dem Thema interessiert sind, will uns imponieren. Aber Abu geht mit leuchtenden Augen ins Detail: „Ihnen glühende Nägel durch die Hände schlagen, mit kochendem Wasser übergießen“ – die Kleinen kreischen vor Vergnügen –, „30.000 Dollar Lösegeld kassieren und sie für 5000 Dollar weiterverkaufen.“

Vielleicht nur eine grausame Kinderfantasie. Doch sie sagt uns mehr über die Zukunft des Nordsinai als die rosigen Versprechen von Scheich al-Manei. Was hat uns der Folterer auf der Matte in der Wüste noch prophezeit? „Wenn wir eines Tages keine Schwarzen mehr bekommen, holen wir unsere Geiseln eben in Kairo.“

Wir sind schon in Kairo, da klingelt das Handy. Auf dem Display die Nummer, die uns Selomon gegeben hat, die des Folterlagers. Wir holen Luft und nehmen das Gespräch an. Ihr Name sei Tzega, sagt die verzweifelte Stimme einer Frau auf Englisch. Sie sei 21, aus Eritrea. Ihr Lösegeld betrage 40.000$.

Im Hintergrund meinen wir, ein metallisches Geräusch zu hören. Plötzlich stößt Tzega einen markerschütternden Schrei aus. „Ich blute! Ich blute!“, ruft sie ins Telefon. „Helft mir! Mein Gott, sie schneiden mir die Finger ab!“

Die Verbindung wird gekappt.

Die Geschichte erschien zuerst Ende Juli im „Süddeutsche-Zeitung-Magazin“.

Steckbrief

Michael Obert (geb. 1966 in Breisach am Rhein) arbeitet als Journalist und Autor. Sein Buch „Regenzauber“, in dem er seine Reise von der Quelle bis zur Mündung des Niger beschreibt, wurde zum Bestseller.

Reisen und schreiben.
Er unternimmt zahlreiche längere Reisen, die er zu Prosawerken und Artikeln für internationale Medien verarbeitet. Unter anderem schrieb er bereits für „Die Zeit“, „Stern“, „Geo“, „FAS“, „The Journal“ und „Courrier International“. 2012 erhielt er den Deutschen Reporterpreis in der Kategorie „Beste freie Reportage“.
David FIscher

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.08.2013)

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