Sebastian Vettel: Fehlerlos zum 31. Sieg

Sebastian Vettel Fehlerlos Sieg
Sebastian Vettel Fehlerlos Sieg(c) GEPA
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Der deutsche Red-Bull-Pilot führte die Entscheidung im Grand Prix von Belgien bereits in der ersten Runde herbei und kommt seinem vierten WM-Titel ein Stück näher.

[SPA-Francorchamps/MHK] Die Art und Weise, mit der Sebastian Vettel den Grand Prix von Belgien gewann, war überzeugend. Von der zweiten Stelle aus gestartet, sorgte der Deutsche in der ersten Runde für die rennentscheidende Situation: Er überholte nach der Kurvenkombination Eau Rouge Lewis Hamilton, der von der Pole-Position gestartet war.

Danach ließ sich der 26-jährige Red-Bull-Pilot nicht mehr von der Spitze verdrängen und feierte seinen 31. Sieg. Vettel zog damit in der ewigen Bestenliste mit dem fünftplatzierten Nigel Mansell aus England gleich. Mehr Siege konnten nur Michael Schumacher (91 Erfolge), Alain Prost (51), Ayrton Senna (41) und Vettels Dauerrivale Fernando Alonso (32) einfahren. Der spanische Ferrari-Pilot klassierte sich in Spa hinter Vettel und vor dem Briten Lewis Hamilton im Mercedes auf dem zweiten Platz.

Sebastian Vettel hält nun bei fünf Saisonsiegen. Nach dem elften der 19 WM-Läufe führt er bereits 46 Punkte vor Alonso und rückt dem nächsten WM-Titel wieder näher. Der bisherige WM-Zweite Kimi Räikkönen musste das Rennen vorzeitig beenden. Ein Bremsdefekt stoppte den Finnen und dessen Rekordserie von 27 Rennen in Folge in den Punkterängen.

Webber-Nachfolge fix

Vettels australischer Teamkollege Mark Webber, dessen Formel-1-Karriere dem Ende zugeht, bestätigte vor dem Rennen indirekt die Spekulationen, dass sein 24-jähriger Landsmann Daniel Ricciardo in der kommenden Saison seinen Platz einnehmen wird. „Ich denke, wir alle wissen, wer es ist. Es ist gut für ihn und gut für Australien“, verriet er einem australischen TV-Sender. Toro-Rosso-Pilot Ricciardo wurde in Spa Zehnter. Webber hingegen landete auf dem fünften Platz und sorgte damit dafür, dass Red Bull in der Konstrukteurswertung mit 77 Punkten vor Mercedes liegt.

Diese Überlegenheit erkannte vor dem Rennen auch Lewis Hamilton an. Obwohl er in Spa seine vierte Pole-Position in Folge erreicht hatte, meinte er: „Vettel und Webber haben beide ein unglaubliches Tempo vorgelegt.“ Es sei nicht unmöglich, die Fahrer des österreichischen Rennstalls zu schlagen, wenn es gelinge, die eigene Strategie umzusetzen. Doch, sagte Hamilton, „ich denke, dass uns Red Bull einen Schritt voraus ist“.

Doch da Vettel keinen Fehler beging, war diesmal nichts zu machen. Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko sprach von einem „optimalen Rennen“, in dem auch die oft kritisierten Reifen perfekt gehalten hätten.

Michelin bastelt am Comeback

Das Reifenthema, das die Formel 1 bereits die gesamte Saison begleitet, poppte auch rund um den Belgien-GP auf. Diesmal sorgte nicht Exklusivlieferant Pirelli mit Problemen für Schlagzeilen, sondern Michelin. Vertreter des französischen Herstellers sollen demnächst mit Formel-1-Chef Bernie Ecclestone zusammentreffen, um den Wiedereinstieg zu diskutieren.

Pirellis Motorsportchef Paul Hembery bezeichnete ein Angebotsduell zwischen den beiden Herstellern zum aktuellen Zeitpunkt als absurd. „Wenn man das machen will, hätte man das im September vergangenen Jahres machen müssen“, sagte Hembery. Viel Zeit, um die Reifen für die neue Saison herzustellen und an die Regelreform mit der Rückkehr der Turbomotoren anzupassen, bleibt jedenfalls nicht.

GP von Belgien

1. Sebastian Vettel (GER) Red Bull 1:23:42,196
2. Fernando Alonso (ESP) Ferrari +16,869
3. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes +27,734
4. Nico Rosberg (GER) Mercedes +29,872, 5. Mark Webber (AUS) Red Bull +33,845, 6. Jenson Button (GBR) McLaren +40,794, 7. Felipe Massa (BRA) Ferrari +53,922, 8. Romain Grosjean (FRA) Lotus +55,846, 9. Adrian Sutil (GER) Force India +1:09,547 10. Daniel Ricciardo (AUS) Toro Rosso +1:13,470.
WM-Stand (nach elf von 19 Rennen): 1. Vettel 197, 2. Alonso 151, 3. Hamilton 139, 4. Räikkönen 134.
Konstrukteurs-WM: 1. Red Bull 312, 2. Mercedes 235, 3. Ferrari 218, 4. Lotus 187, 5. McLaren 65.
Nächstes Rennen: GP von Italien, 8. September.
Porsche-Supercup: Der 22-jährige Steirer Klaus Bachler siegte in Spa-Francorchamps vor dem britischen Gesamtführenden Sean Edwards und dem Däne Michael Christenen.

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