Die Sorgenfalten um die Wirtschaftslage werden nicht kleiner, die Aufträge für die Industrie brachen im Juli ein. Der deutsche Kanzler ruft die Opposition zum „Deutschland-Pakt“ auf.
Berlin. Die nächste schlechte Nachricht kam am Mittwoch. Der deutschen Industrie sind im Juli die Aufträge weggebrochen: minus 11,7 Prozent verglichen mit dem Juni. So stark dünnten die Auftragsbücher zuletzt im April 2020 aus – also am Beginn der Pandemie, in der die Zahnräder der Weltwirtschaft zu einem quietschenden Halt kamen.
Nun ist die Mitteilung des Statistischen Bundesamt zuallererst eines: Statistik. Die kann gedeutet werden. Zum Rückgang der Aufträge gehört, dass diese im Juni und Mai stark im Plus lagen, und zwar um 7,6 und 6,2 Prozent. Da hatte es noch Großaufträge gegeben, beispielsweise wurden beim Flugzeughersteller Airbus rund 900 Maschinen bestellt. Wer den Zeitraum verlängert, um einmalige Schwankungen besser einordnen zu können, erhält ein leicht positives Bild. In den drei Monaten von Mai bis Juli landeten um 3,1 Prozent mehr Aufträge bei der deutschen Industrie als von Februar bis April.