Pendlerzuschlag der Westbahn stößt auf Ablehnung

Die Presse
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VCÖ und probahn lehnen die Preiserhöhung von bis zu drei Euro in Stoßzeiten ab. Die Konkurrentin ÖBB hofft, "frustrierte" Kunden zurückzugewinnen.

Die mehrheitlich private Westbahn macht sich mit ihrer Ankündigung vom Montag, die Preise für Pendler ab nächster Woche zu erhöhen, keine Freunde. Nach der Ablehnung durch SP-Verkehrsministern Doris Bures kritisierten am Dienstag auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) und die Fahrgastvertreter von probahn den Zuschlag. Bei den ÖBB hofft man indes, "den einen oder anderen frustrierten Kunden in unsere Züge zu bekommen", wie Konzernchef Christian Kern am Rande einer Pressekonferenz sagte.

Der VCÖ lehnt den Westbahn-Aufschlag für Pendler, aber auch die neuen Tarifbestimmungen der staatlichen ÖBB, wodurch Verbundkarten und ÖBB-Fahrkarten nicht mehr uneingeschränkt kombinierbar seien, ab. Statt eines Tarifdschungels brauche es einfache Fahrkartenpreise, ausreichend Informationen und natürlich häufige Verbindungen.

Tariferhöhung nach Dumpingpreisen

Aus Sicht von probahn kommt die Westbahn-Preiserhöhung "überfallsartig", von der das Management bis zum Fahrplanwechsel im Dezember ablassen solle. Bis dahin solle die Westbahn mit den Verkehrsverbünden eine Lösung finden. "In der Folge müsste es gelingen, dass sowohl die Bundesländer als auch die Verkehrsunternehmen zu Tarifen zurückkehren, die sowohl die Finanzbasis der Verkehrsunternehmen stärkt als auch von den Fahrgästen als fair empfunden wird", fordert die Fahrgastvertretung. Massive Tariferhöhungen nach Dumpingpreisen würden von den Bahnfahrern nicht goutiert.

Die staatliche Konkurrenz hat dagegen nicht im Sinn, die Preise zu erhöhen, wie ÖBB-Chef Kern am Dienstag versicherte. Zugleich kündigte er an, über die Einführung neuer Haltestellen nachzudenken. Verkehrsministerin Bures hatte gestern "angeregt", dass die ÖBB die Zahl der Halte am Pendlerbahnhof Tullnerfeld erhöht und prüft, ob die Kapazität der Züge ausgeweitet werden kann.

(APA)

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