Angebliche Gaddafi-Geldflüsse: Grüne wehren sich

Stefan Wallner
Stefan Wallner(c) APA/HANS KLAUS TECHT (HANS KLAUS TECHT)
  • Drucken

Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner ortet eine Intrige der ÖVP und sieht einen „neuen Tiefpunkt in diesem Wahlkampf“. Von Gaddafi sei kein Geld geflossen.

Wien/Red./Apa. Die Grünen vermuten hinter den Vorwürfen, die Partei hätte 1993 aus libyschen Quellen finanzielle Unterstützung in Höhe von vier Mio. Euro erhalten, eine Schmutzkübelkampagne der ÖVP. In einem offenen Brief kritisierte Bundesgeschäftsführer Stefan Wallner auch die Tageszeitungen „Die Presse“, „Kurier“, „Tiroler Tageszeitung“ und „Oberösterreichische Nachrichten“, die darüber mit Verweis auf anonyme Quellen berichtet hatten. Wallner sieht „in diesem Vorgehen der ÖVP“ einen „neuen Tiefpunkt in diesem Wahlkampf“ erreicht. Die ÖVP versuche über verdeckte und angeblich anonyme Quellen andere Parteien in den Schmutz zu ziehen.

ÖVP-Generalsekretär Hannes Rauch wies den Vorwurf, die Informationen seien aus der ÖVP gekommen, zurück. Die Verteidigungslinie der Grünen sei eine „abstruse Verschwörungstheorie“, Nervosität paare sich mit Wehleidigkeit. „Irgendetwas Wahres muss also an den vier Millionen an den Peter (Pilz, Anm.) dran sein“, so Rauch. Pilz war damals Parteichef.

Grüne klagen Strache

Gegen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der die Gaddafi-Geld-Vorwürfe im ORF-Duell gegen Grünen-Chefin Eva Glawischnig erhoben hatte, werden die Grünen Klage einbringen. Die FPÖ bleibt hingegen bei ihren Vorwürfen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.09.2013)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Gaddafi Gruene Wahlkampf
Außenpolitik

Gaddafi, Grüne und der Wahlkampf

Der „Presse“ wurde ein Papier zugespielt, aus dem hervorgehen soll, dass Libyen den Grünen 1993 vier Millionen Schilling überwiesen hat. Peter Pilz: „Eine glatte Fälschung.“

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.