Außenminister Zarif für direkte Verhandlungen mit Washington. Auch gegenüber der Internationalen Atombehörde will man alle Bedenken ausräumen.
Der Iran strebt im Atomstreit eine neue Vertrauensbasis mit den USA an. Das sagte der iranische Außenminister Mohammad Javad Zarif laut iranischen Medien am Montag. "Wir und die USA leiden im Atomstreit unter einem Mangel an gegenseitigem Vertrauen, wir aber sind bereit, eine neue Vertrauensbasis aufzubauen", sagte Zarif dem syrischen Fernsehsender al-Mayadin. Teheran erwarte von Washington die gleiche Einstellung und besonders ein Ende der Drohrhetorik.
Teheran und Washington haben seit über 30 Jahren keine diplomatischen Beziehungen. Sowohl Zarif als auch Präsident Hassan Rohani sehen aber in direkten Verhandlungen mit den USA den besten Weg für eine rasche Lösung des Atomstreits. Bis jetzt führen die USA nur als Teil einer Sechsergruppe - zusammen mit den anderen vier UNO-Vetomächten plus Deutschland - die Atomverhandlungen mit dem Iran. Diese Konstellation brachte jedoch bis jetzt keinerlei Fortschritte.
Iran will Bedenken der IAEA ausräumen
Bei der Generalversammlung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) hat der Chef der iranischen Atombehörde, Ali Akbar Salehi, am Montag in Wien maximale Zusammenarbeit seines Landes zur Lösung des Atomstreits versprochen.
"Der Iran ist bereit, sämtliche Bedenken der IAEA in Bezug auf sein Nuklearprogramm zu widerlegen und offene Fragen zu klären. Gleichzeitig wird der Iran innerhalb der internationalen Bestimmungen aber sein friedliches Atomprogramm fortführen. Wir sind bereit, eine neue Phase der guten Zusammenarbeit zu beginnen", meinte Salehi in seiner Rede. "Der Iran hat nie nach Atomwaffen gestrebt und Atomwaffen sind gegen die islamischen Werte. Gleichzeitig werden wir nicht auf unser friedliches Atomprogramm verzichten."
Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomenergie an Nuklearwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet dies. Rohani hat Außenminister Zarif nun persönlich mit der Führung der Verhandlungen beauftragt. Zarif wird am 22. September erstmals die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton am Rande der UNO-Vollversammlung in New York treffen. Am 24. September wird Rohani dann selbst vor der UNO eine Rede halten, die besonders auf den Atomstreit kristallisiert sein wird.
(APA/dpa)