Der Nationalrat gedachte der Opfer der Bluttat in Niederösterreich mit einer Schweigeminute.
Wien/Apa/Red. Johann Baumschlager war sichtlich gezeichnet, als er am Dienstagnachmittag vor die versammelten Journalisten trat. Eine „unvorstellbare Bluttat“ sei es gewesen, erklärte der niederösterreichische Polizeisprecher. Dass drei seiner Kollegen, einer davon ein Beamter des Sondereinsatzkommandos Cobra, und ein Sanitäter getötet worden waren, ging ihm verständlicherweise nahe. Und nicht nur ihm – über alle Parteigrenzen hinweg zeigte sich Fassungslosigkeit und Bestürzung über die Bluttat.
Der Nationalrat gedachte in einer Schweigeminute der vier Todesopfer. Der Zweite Nationalratspräsident Fritz Neugebauer (ÖVP) unterbrach kurz die Sondersitzungs-Debatte über Korruption, um den Abgeordneten von dem „schrecklichen Vorfall“ zu berichten. Der Chef der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst betonte die Dankbarkeit für die Kollegen der Exekutive und den Sanitäter, die im Einsatz für die Sicherheit ums Leben gekommen seien.
Trauer bei Polizei und Rettung
Auch die Polizeigewerkschaft meldete sich mit einer Aussendung zu Wort: „Mit größter Brutalität wurden uns wieder die Schattenseiten und Risiken des Polizeiberufes aufgezeigt.“ Auch beim Roten Kreuz zeigte man sich erschüttert. Mit dem 70 Jahre alten Opfer habe man einen ganz besonderen Mitarbeiter verloren.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.09.2013)