Brigitte Ederer: "Gehe definitiv nicht in die Politik"

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Brigitte EdererBrigitte Michaela Burckberger
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Die Ex-SPÖ-Staatssekretärin scheidet Ende September aus Siemens-Vorstand aus. Eine Rückkehr in die Politik schließt sie aus.

Nachdem bekannt wurde, dass Brigitte Ederer den Siemens-Vorstand mit Ende September verlässt, wurde über ihre Rückkehr in die Politik spekuliert. Diesen Gerüchten bereitet Ederer nun ein Ende: "Ich gehe definitiv nicht in die Politik", sagte sie den "Oberösterreichischen Nachrichten". Mehr wollte die  frühere EU-Staatssekretärin und SPÖ-Politikerin über ihre Zukunft nicht verraten: "Ich gebe keine Interviews". Ende August zeigte sie gegenüber der "Presse" noch wesentlich gesprächiger. Politik werde sie "noch faszinieren, wenn ich neunzig bin", erzählte Ederer. Schon damals sagte sie, dass sie nicht mehr aktiv in die Politik zurückkehren wolle. "In meinem Alter habe ich andere Lebensperspektiven vor mir", so die 57-Jährige.

In einem noch vor der Entscheidung über ihre vorzeitige Ablöse aufgezeichneten Interview im "freizeit-Kurier" sagte die Managerin angesichts der Ablöse von Vorstandschef Peter Löscher geradezu prophetisch: "Ich habe in meinem Leben so viele Menschen die Karriereleiter hinauf und wieder hinunter gehen sehen. Mir ist bewusst, dass es morgen vorbei sein kann."

Muss auch Solmssen seinen Posten räumen?

Unterdessen wird in einem Magazin über eine geplante Verkleinerung des Siemens-Vorstands berichtet. Nach dem Ausscheiden von Ederer werde in den nächsten Wochen auch der für Compliance und Recht zuständige Peter Solmssen seinen Posten räumen, berichtete die "WirtschaftsWoche" am Samstag im Voraus unter Berufung auf einen hochrangigen Siemens-Manager. Siemens wollte den Bericht nicht kommentieren. Über den Weggang Solmssens, der einst in der Schmiergeldaffäre geholt worden war, wird seit längerem spekuliert.

Dem Bericht zufolge soll Solmssens Posten nicht neu besetzt werden. Damit hätte Aufsichtsratschef Gerhard Cromme sein Ziel erreicht, den Vorstand nach Chefwechsel bei Siemens um zwei auf acht Mitglieder zu verkleinern.

(APA/Red.)

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