Benko will mit Karstadt-Luxushäusern expandieren

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Der Tiroler Investor beruhigt die Mitarbeiter in ihrer Sorge um Arbeitsplätze. Verdi verhandelt ab Montag mit Karstadt über die Rückkehr in den Tarifvertrag,

Der österreichische Investor Rene Benko will nach der Übernahme der Karstadt-Luxushäuser und -Sportfilialen in diese Standorte investieren. "Unser Ziel ist es, die Handels-Geschäfte langfristig auszubauen und die Standorte weiter zu entwickeln", sagte der 36-Jährige der "Bild am Sonntag". Die Mitarbeiter dieser Häuser müssten "keine Angst um ihre Arbeitsplätze" haben.

Ab Montag treffen sich die Karstadt-Geschäftsführung und die Tarifkommission der Gewerkschaft Verdi zu Verhandlungen über Tarifbindung und Arbeitsplatzsicherheit der 20.000 Beschäftigten. Das Treffen ist auf zwei Tage angesetzt, weitere sollen folgen. Verdi will in den Verhandlungen nach eigenen Angaben die sofortige Rückkehr von Karstadt in die Tarifbindung erreichen. Außerdem strebt die Gewerkschaft nach dem Teilverkauf des Unternehmens durch Eigentümer Nicolas Berggruen an Benko einen Standort- und Beschäftigungssicherungsvertrag an.

Investitionen in Premium-Häuser

Dem Erwerb von Benkos Immobiliengesellschaft Signa an den drei Karstadt-Luxuskaufhäusern KaDeWe, Alsterhaus und Oberpollinger sowie an den 28 Sporthäusern müssen die Kartellbehörden noch zustimmen. Der Verkaufserlös von 300 Mio. Euro soll in die Modernisierung aller Karstadt-Häuser fließen. "Das Geld kann nicht verpfändet, verliehen oder ausgeschüttet werden", versicherte der Tiroler Benko gegenüber der "Bild am Sonntag".

Die "klassischen" 83 Karstadt-Filialen, die der US-deutsche Investor Nicolas Berggruen behält, sollen von den 300 Mio. Euro laut "Spiegel" aber nur 150 Mio. Euro erhalten. Davon sollen lediglich 10 Prozent - also 15 Mio. Euro - innerhalb der kommenden fünf Jahre investiert werden. Laut "Spiegel" soll allein der Umbau von Karstadt in Düsseldorf acht Mio. Euro gekostet haben; der Bedarf für das KaDeWe sei auf 30 bis 50 Mio. Euro veranschlagt worden.

Die drei Premium-Häuser sollen dem Bericht zufolge dagegen mit 100 Mio. Euro modernisiert werden, die Sporthäuser mit 50 Mio. Euro. Benko sagte der "Bild am Sonntag", er wolle in die Häuser investieren und gleichzeitig expandieren. Die "Wirtschaftswoche" berichtete aus dem Umfeld von Signa, die Luxushäuser könnten "zum Kern eines internationalen Netzwerks von Nobelkaufhäusern" werden. In Deutschland, Österreich und den Nachbarländern gebe es genug kaufkräftige Kundschaft.

(APA/AFP)

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