Zeugin: "Swap-Geschäft immer superpositiv dargestellt"

Zeugin SwapGeschaeft immer superpositiv
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Sie habe damals keinen Grund gesehen, dem Linzer Ex-Finanzdirktor Penn zu misstrauen, sagte eine Mitarbeiterin des Ex-Finanzstadtrats Mayr.

Der von der Stadt Linz im Jahr 2007 mit der Bawag P.S.K. abgeschlossene Swap 4175 war in den folgenden Jahren nie Thema im Finanzausschuss oder in Stadtkämmerei-Besprechungen, so die langjährige Mitarbeiterin des Linzer Ex-Finanzstadtrats Johann Mayr, Petra O., am Mittwoch vor dem Handelsgericht Wien. O. war von 2006 bis 2010 im Büro von Mayr beschäftigt.

Auch der von Ex-Finanzdirektor Werner Penn im Ausschuss zweimal jährlich präsentierte "Debt Management"-Bericht der Stadt Linz sei von den Ausschussmitgliedern nicht diskutiert worden, es habe auch keine Rückfragen gegeben. In dem Bericht wurde auf die laufenden Swaps der Stadt Linz näher eingegangen.

Ex-Finanzdirektor zu Minus: "Kein Problem"

Nicht genau erinnern konnte sich die Mitarbeiterin an ein an Penn adressierten Schreiben der Bawag, das "CC" auch an Mayr geschickt wurde. Laut der Anlage des Briefes von November 2008 lag die aktuelle Bewertung des Swaps am 4. November bei rund minus 62 Millionen Euro. Wenn sie den Anhang gelesen hätte, dann hätte sie ihren Chef umgehend davon informiert. Der Bawag-Anwalt Gabriel Lansky fragte nach, ob sie für den Posteingang verantwortlich gewesen sei. Sie habe den Posteingang weder vor- oder aussortiert", sagte die Zeugin. Mayr habe alle Postdokumente, der er gesehen habe, abgezeichnet. Dies bedeute aber nicht, dass er alle geprüft habe.

Mayr habe dann Penn auf den Bawag-Brief angesprochen. Penn habe den Brief kommentiert mit "kein Problem" und Mayr habe dann nicht weitergefragt. "Es hat keinen Grund gegeben, Penn zu misstrauen", betonte Petra O. vor dem Handelsgericht. "Ich habe ihm vertraut, er hat kompetent gewirkt, jetzt habe ich vielleicht eine andere Einschätzung." Dieses Geschäft sei "immer so dargestellt worden, als wäre es superpositiv".

(APA)

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