Es heißt NATIONalratswahl

Die "Pass-egal-Wahl": Lustige Idee. Aber kein ernsthaft verfolgenswertes Projekt.

Gestern war also "Pass-egal-Wahl". Nun steht das Ergebnis fest. Rund 611 nicht wahlberechtigte Ausländer waren dem Aufruf von SOS Mitmensch gefolgt. Das - nicht ganz unerwartete - Ergebnis: Die Grünen erhielten 64,01 Prozent der Stimmen, die FPÖ erhielt keine einzige. Den Einzug ins Parlament verpassten auch die ÖVP (3,15 Prozent), das BZÖ (0,5 Prozent) und das Team Stronach (0,33 Prozent). 

Lustige Idee. Aber nicht mehr. Leider steht zu befürchten, dass die Veranstalter das Ganze ziemlich ernst gemeint haben.

Liebe Freunde von der Gutmenschen-Front: Es heißt nicht zufällig Nationalratswahl. Die österreichische Nation - ja, die gibt es mittlerweile, liebe Freunde von der deutschnationalen Front - wählt sich seine Volksvertretung. Die Grundbedingung dafür: die Staatsbürgerschaft.

Und diese ist eben auch etwas wert. Das ist nicht nur irgendein Fetzen Papier. Mittlerweile muss man dafür ja auch etwas tun: Sich mit der Geschichte dieses Landes auseinandersetzen und sich zu seinen Werten bekennen.

Und es war, nebenbei bemerkt, der Nationalstaat, der den Rahmen für die Entstehung der modernen Demokratie bot.

Wer die Staatsbürgerschaft entwertet, entwertet auch das Wahlrecht. Und zieht die Demokratie ins Lächerliche. Auch die Republik verdient Respekt. Viele wären froh, wenn sie eine hätten.

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