Finanzskandal: Ermittler entschuldigen sich für Razzia

Salzburg Staatsanwaltschaft entschuldigt sich
Salzburg Staatsanwaltschaft entschuldigt sich(c) www.BilderBox.com (www.BilderBox.com)
  • Drucken

Während die Beamten der Staatsanwaltschaft Daten kopieren wollten, wurden diese gelöscht. Mitarbeiter des Rechenzentrums wurden verdächtigt.

Im Zuge des Finanzskandals haben Beamte der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwalt (WKStA) am Donnerstag das Rechenzentrum der Stadt Salzburg durchsucht. Der Anlass dafür mutet ungewöhnlich an: Wie der ORF Salzburg berichtet, dürfte es bei der ersten Hausdurchsuchung am 12. September noch während der Datensicherung einen Zugriff von außen gegeben haben. Bereits beschlagnahmte Daten sollen offenbar wieder gelöscht worden sein.

Ein Umstand, der sich offenbar erst später bei der Prüfung der beschlagnahmten elektronischen Daten herausgestellt hat. So kam der Verdacht auf, dass Mitarbeiter des städtischen Rechenzentrums dafür verantwortlich sein könnten. Darum rückten die Beamten am Donnerstag erneut in der Datenverarbeitung der Stadt an, um wieder Daten zu kopieren oder zu rekonstruieren.

"Mit Handschlag entschuldigt"

Wenige Stunden später, dann die Aufklärung: Die Vorwürfe hätten sich aufgelöst, sagte Magistratsdirektor Martin Floss: "Die Verdächtigungen sind völlig ausgeräumt. Es gab auf Seite der Staatsanwaltschaft entweder ein technisches Gebrechen oder ein anderes Missgeschick. Die Mitarbeiter unseres Rechenzentrums sind voll entlastet. Der Staatsanwalt hat sich Donnerstag bei ihnen mit Handschlag entschuldigt. Diese haben die Entschuldigung selbstverständlich angenommen."

Der Sprecher der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien, Erich Mayer, äußerte sich nur knapp zu dem Vorfall: "Der Grund für die Hausdurchsuchung war, dass es Manipulationen am Datenträger gegeben hat. Wir haben im Laufe des heutigen Tages den technischen Ablauf plausibel nachvollziehen können, der Grund konnte aufgeklärt werden."

Anlass der noch laufenden Ermittlungen der Korruptionsstaatsanwaltschaft sind Zinstauschgeschäfte, die im Jahr 2007 trotz Verlusten das Land Salzburg der Stadt abgenommen hatte.

(APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Österreich

Salzburger Finanzaffäre: "Datenklau" war Missgeschick

Die Justiz musste sich nach einer Razzia beim Magistrat entschuldigen. In Verdacht hatte die Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) einige Mitarbeiter des städtischen Rechenzentrums, berichtet der ORF.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.