Der Amerikaner Paul Walker erhielt in Stockholm den alternativen Nobelpreis.
Stockholm. Der Kampf gegen chemische Waffen und sexuelle Kriegsgewalt und der Einsatz für Menschenrechte und eine nachhaltige Nahrungsversorgung werden in diesem Jahr mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Der US-Amerikaner Paul Walker als einer der effektivsten Wegbereiter für die Abschaffung von Chemiewaffen, der Jurist Raji Sourani aus Palästina, der kongolesische Gynäkologe Denis Mukwege sowie der Schweizer Agrarwissenschaftler Hans Rudolf Herren teilen sich die Preissumme von 230.000 Euro der Stiftung für richtige Lebensführung.
Mit dem Right Livelihood Award, wie der alternative Nobelpreis offiziell heißt, werden seit 1980 Menschen geehrt, die „praktische und beispielhafte Antworten auf die dringendsten Herausforderungen unserer Zeit finden und erfolgreich umsetzen“. Die Gruppe der diesjährigen Preisträger stehe für die „Sicherung der Grundlagen menschlichen Lebens“, sagte Stiftungsdirektor Ole von Uexküll, als er in Stockholm die Würdigungen bekannt gab. „Die Welt sollte nicht mit Problemen leben, von denen wir wissen, wie wir sie lösen können.“
55.000 Tonnen zerstört
Aktuell zur Syrien-Krise würdigt die Stiftung den 67-jährigen Paul Walker als Vorkämpfer gegen chemische Waffen. Er leitet seit 17 Jahren das Programm, das im Rahmen der Chemiewaffenkonvention die Zerstörung all dieser Kampfstoffe vorsieht. 55.000Tonnen sind unter Walkers Führung eliminiert worden, nun gilt sein Einsatz der Vernichtung der Restbestände und der Einbindung der letzten Staaten, die die Konvention noch nicht ratifiziert haben. (gam)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.09.2013)