Neu und grün: Die optimierten Büros

Büroimmobilien. In Wien gibt es eine hohe Leerstandsrate. Neue Bürohochhäuser lassen sich dennoch gut vermarkten, sofern sie auf modernstem Stand sind.

Wien. Mit 44.000 Quadratmeter Bürofläche ist der neue DC-Tower bei der Reichsbrücke (siehe Bericht oben) ein wichtiger Faktor auf dem Wiener Immobiliensektor. Denn die Neuflächenproduktion geht in der österreichischen Hauptstadt seit einigen Jahren kontinuierlich zurück und der DC Tower allein wird damit heuer immerhin rund ein Viertel aller neuen Flächen anbieten können.

Der Büromarkt in Wien ist derzeit nicht gerade von Dynamik geprägt. Und es gibt auch eine offizielle Leerstandsrate von etwa sieben Prozent. Aber es zeichnet sich derzeit ein interessanter Trend ab: Trotz dieser Rate lassen sich in Wien neue und moderne Büroflächen weiterhin gut vermieten. Der Grund ist, dass viele Firmen in neue Gebäude ziehen, weil sie prestigeträchtiger sind als die alten beziehungsweise technisch besser und damit günstiger.

Gesucht werden technisch ausgereifte Gebäude, vor allem Green Buildings, die energetisch auf dem neuesten Stand sind, da die Betriebskosten niedriger sind und die Flächennutzung effizienter ist. Stefan Brezovich, Vorstand der Örag, sagte dazu vor Kurzem in der „Presse“: „Wir leben in einer Zeit, die vom Optimierungsgedanken geprägt ist und weniger von Wachstum durch neue Impulse.“

Für die Immobilienbranche heißt dies aber auch, dass alte Bürohäuser zunehmend ein Problem haben. Wobei Experten betonen, dass unter „alt“ oft schon 15 Jahre alte Gebäude fallen können. Gerade das typische Glasfassadenbürohaus der Neunzigerjahre ist nicht leicht an den Mann zu kriegen. Denn wenn es keine Leerverrohrungen gibt und die Modernisierung der Klimatisierung damit schwierig wird, kann es sich zum Ladenhüter entwickeln. Zunehmend werden solche Gebäude auch umgewidmet und wieder zu Wohnungen umgebaut. Wohnimmobilien lassen sich derzeit sehr oft besser vermarkten als Büroimmobilien.

Neben der Donau City wird ab kommendem Jahr übrigens auch der neue Hauptbahnhof zu einem Bürozentrum. Dort basteln derzeit Konzerne wie die ÖBB, die Erste Bank, Post und Bank Austria an neuen Hauptquartieren. Die bisherigen werden aufgegeben. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.09.2013)

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