Aller guten Dinge sind vier

Nein, wir sind nicht verdrossen. Ganz generell nicht und auch von der Politik nicht. Im Gegenteil.

Nein, wir sind nicht verdrossen. Ganz generell nicht und auch von der Politik nicht. Im Gegenteil. Es gibt so viel Auswahl wie lange nicht. Bewährte Kräfte, bekannte Alternativen, neue Gruppierungen. Kurzum jede Menge Schattierungen, um eine Stimmabgabe punktgenau zu ermöglichen. Deshalb freuen wir uns auf Sonntag. Aufs Wählen. Im Ernst.

Und weil das so ist, wollen wir danach nicht wieder fünf Jahre lang warten. Weil wir nicht vergessen haben, dass im Jahr 2007 ohne überzeugende Begründung – freilich auch ohne nennenswerten Widerstand der Bürger – die Legislaturperiode von vier auf fünf Jahre verlängert worden ist. Obwohl ständig von allerlei Demokratiepaketen und mehr direkter Beteiligung die Rede ist. Als Faktum nach all diesen Absichtserklärungen bleibt: Die zentrale Mitbestimmungsmöglichkeit (das Recht, unser Parlament zu wählen) wurde substanziell reduziert.

Einen Tag vor der Wahl kann man sagen: Nach der ersten fünfjährigen Legislaturperiode der Zweiten Republik hat sich uns nicht erschlossen, warum das notwendig gewesen ist.

Deshalb: Wer immer nach dem Sonntag regiert, möge uns spätestens in vier Jahren wieder fragen. Weil wir uns aufs Wählen freuen. Und nicht verdrossen sind. Noch.

E-Mails an: florian.asamer@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.09.2013)

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