Hartlauer möchte die Zuschläge bis 21 Uhr abschaffen. Der Vorschlag sei beschäftigtenfeindlich, sagt Karl Proyer. Für die gpa komme dies "gar nicht in Frage".
Der Elektro- und Fotohändler Robert Hartlauer will den Handels-Kollektivvertrag neu verhandeln. Die Normalarbeitszeit solle bis 21.00 Uhr ausgeweitet werden, die derzeitigen Zuschläge für Arbeit ab 18.30 Uhr sollten wegfallen, fordert Hartlauer im Interview mit der "Presse am Sonntag". Grundsätzlich wolle er auch eine Sonntagsöffnung, würde diese aber nicht für seine Handelskette nutzen.
Ein klares Nein zum Vorstoß des Unternehmers Robert Hartlauer, die Zuschläge im Handels-Kollektivvertrag zu kippen, kommt vonseiten der Gewerkschaft. gpa-djp-Spitzengewerkschafter Karl Proyer sieht darin ein "beschäftigtenfeindliches Kürzungsprogramm", wie er am Sonntag gegenüber der APA sagte.
"Hartlauer soll Teilzeitzuschläge zahlen"
"Weg mit den Zuschlägen und längere Öffnungszeiten heißt für die Beschäftigten weniger Einkommen und noch schlechtere Arbeitszeiten." Für die Gewerkschaft komme dies "gar nicht in Frage", betont Proyer.
"Hartlauer und Co sollen zuerst einmal die Teilzeitzuschläge ordentlich zahlen und schauen, dass das, was vereinbart ist, bei den Beschäftigten auch ankommt - bevor wir überhaupt etwas anderes besprechen", sagte Proyer. "An dieser Schraube, weniger Einkommen für die Beschäftigten im Handel, wird nicht gedreht".
Bemerkenswert ist für den Gewerkschafter die Offenheit des Unternehmers betreffend der Sonntagsöffnung. "In Wirklichkeit gibt er zu, dass es durch eine Sonntagsöffnung nicht mehr Umsatz gibt, sondern dass sich nur die Umsätze anders verteilen. Das ist genau das, was die Gewerkschaft immer sagt."
(APA)