Proyer weist Hartlauer-Vorstoß wegen Zuschläge zurück

GPA-DJP hartlauer Proyer Teiilzeit Zuschläge
GPA-DJP hartlauer Proyer Teiilzeit Zuschläge APA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Hartlauer möchte die Zuschläge bis 21 Uhr abschaffen. Der Vorschlag sei beschäftigtenfeindlich, sagt Karl Proyer. Für die gpa komme dies "gar nicht in Frage".

Der Elektro- und Fotohändler Robert Hartlauer will den Handels-Kollektivvertrag neu verhandeln. Die Normalarbeitszeit solle bis 21.00 Uhr ausgeweitet werden, die derzeitigen Zuschläge für Arbeit ab 18.30 Uhr sollten wegfallen, fordert Hartlauer im Interview mit der "Presse am Sonntag". Grundsätzlich wolle er auch eine Sonntagsöffnung, würde diese aber nicht für seine Handelskette nutzen.

Ein klares Nein zum Vorstoß des Unternehmers Robert Hartlauer, die Zuschläge im Handels-Kollektivvertrag zu kippen, kommt vonseiten der Gewerkschaft. gpa-djp-Spitzengewerkschafter Karl Proyer sieht darin ein "beschäftigtenfeindliches Kürzungsprogramm", wie er am Sonntag gegenüber der APA sagte.

"Hartlauer soll Teilzeitzuschläge zahlen"

"Weg mit den Zuschlägen und längere Öffnungszeiten heißt für die Beschäftigten weniger Einkommen und noch schlechtere Arbeitszeiten." Für die Gewerkschaft komme dies "gar nicht in Frage", betont Proyer.

"Hartlauer und Co sollen zuerst einmal die Teilzeitzuschläge ordentlich zahlen und schauen, dass das, was vereinbart ist, bei den Beschäftigten auch ankommt - bevor wir überhaupt etwas anderes besprechen", sagte Proyer. "An dieser Schraube, weniger Einkommen für die Beschäftigten im Handel, wird nicht gedreht".

Bemerkenswert ist für den Gewerkschafter die Offenheit des Unternehmers betreffend der Sonntagsöffnung. "In Wirklichkeit gibt er zu, dass es durch eine Sonntagsöffnung nicht mehr Umsatz gibt, sondern dass sich nur die Umsätze anders verteilen. Das ist genau das, was die Gewerkschaft immer sagt."

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Robert Hartlauer: »Kollektivvertrag schadet Handel«
New Articles

Robert Hartlauer: "Kollektivvertrag ist handelsfeindlich"

Unternehmer Robert Hartlauer erklärt, warum er für eine Sonntagsöffnung im Handel eintritt, seine eigenen Geschäfte allerdings "am Tag des Herrn" auf keinen Fall aufsperren würde.
Zigarette Aschenbecher
Österreich

Metaller: Industrie will Rauchpausen als Freizeit rechnen

Am Dienstag startet die dritte Runde der Kollektivvertrags-Verhandlungen. Die Arbeitnehmer fordern mindestens 3,4 Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber überraschen am Montag mit einer neuer Forderung.
Die Verhandlungen über den Metaller-Kollektivvertrag gehen am 15. Oktober in die nächste Runde.
Österreich

Metaller fordern 100 Euro oder 3,4 Prozent mehr

Die Forderung der Metaller-Gewerkschaft liegt auf dem Tisch. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 15. Oktober statt.
Lohnrunde Metaller wollen ordentlichen
Österreich

Lohnrunde: Metaller wollen "ordentlichen Ruck"

Heute starten die für die Industrie richtungsweisenden KV-Verhandlungen. Ein harter Kampf zwischen Arbeitgebern und -nehmern ist programmiert. Für Brisanz ist heuer gleich mehrfach gesorgt.
Shopping City Süd
Österreich

Handel: Kampf um höhere Löhne

Die Gewerkschaft bringt sich für die erste Verhandlungsrunde am 15. Oktober in Stellung. Themen werden die sechste Urlaubswoche und mehr Gerechtigkeit für Karenzierte sein.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.