Wiener Börse: ATX am Nachmittag weiter schwach

Wiener Boerse Nachmittag weiter
Wiener Boerse Nachmittag weiter(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der US-Haushaltsstreit und Italiens Regierungskrise belasten die Märkte Von der Nationalratswahl gehen keine Impulse auf die Aktienkurse aus.

Die Wiener Börse hat sich am Montagnachmittag unverändert schwach gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2526,13 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 22,59 Punkten bzw. 0,89 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,08 Prozent, FTSE/London -0,89 Prozent und CAC-40/Paris -1,41 Prozent.

Am Nachmittag notierten die Börsen in Europa weiter im Minus. Belastet wurden die Märkte von der italienischen Regierungskrise und dem US-Budgetstreit. Viele Investoren dürften angesichts der Unsicherheiten Gewinne mitnehmen, hieß es. Der Ausgang der Nationalratswahl in Österreich hatte sich nach Einschätzung von Analysten hingegen nicht am Markt ausgewirkt.

Ab Mitternacht neues US-Halshaltsjahr

„Aufgrund der ziemlich wahrscheinlichen Wiederauflage der Zweierkoalition von SPÖ und ÖVP ist mit keiner unmittelbaren Reaktion auf die Aktienkurse zu rechnen“, heißt es von Raiffeisen Research. Auch Erste-Group-Chefanalyst Friedrich Mostböck sieht keinen wesentlichen Einfluss des Wahlausgangs auf die Wiener Börse. Es habe keine großen Überraschungen gegeben, eine Große Koalition sei wahrscheinlich, sagte Mostböck zur APA.

Mit Hochspannung erwartet wird an den Börsen der am Montag um Mitternacht anstehende Beginn des neuen Haushaltsjahrs in den USA. Gibt der zerstrittene Kongress bis dahin keine Gelder für die Regierung in Washington frei, droht den USA ein Stillstand in der öffentlichen Verwaltung, wie es ihn zuletzt vor fast 18 Jahren gab. Rund eine Million Staatsangestellte könnten dann in unbezahlten Zwangsurlaub geschickt werden.

An der Wiener Börse zeigten sich die ATX-Schwergewichte am Nachmittag weiter schwach. Größere Abgaben gab es in OMV (minus 1,93 Prozent auf 36,58 Euro) sowie in den beiden Bankwerten Erste Group (minus 1,40 Prozent auf 23,32 Euro) und Raiffeisen (minus 1,24 Prozent auf 24,20 Euro). Unter Druck kamen auch Vienna Insurance und fielen um 3,29 Prozent auf 37,64 Euro.

Gegen den Trend gesucht waren Telekom Austria und stiegen um 1,67 Prozent auf 6,19 Euro. Die Aktie hatte in der Vorwoche schon mehr als zehn Prozent zugelegt. Am Montag haben die Analysten von HSBC ihr Kursziel für die Telekom-Aktie von 6,0 auf 6,2 Euro erhöht und ihre Empfehlung "neutral" bestätigt.

Nachrichten gab es zu Wochenbeginn von Palfinger. Das Salzburger Unternehmen und der chinesische Baumaschinenhersteller Sany, seit Anfang 2012 ein strategischer Partner von Palfinger, wollen sich zu je 10 Prozent aneinander beteiligen. Palfinger plant dazu eine Kapitalerhöhung unter Bezugsrechteausschluss und die Eigentümerfamilie Palfinger gibt Aktien ab. Die Chinesen werden damit zum zweitgrößten Aktionär der Palfinger AG. An der Börse notierten Palfinger-Aktien am Nachmittag 0,71 Prozent schwächer bei 27,11 Euro.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zum Handelsstart bei 2.548,59 Punkten, das Tagestief lag im Eröffnungsgeschäft bei 2.516,53 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,85 Prozent bei 1.239,30 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market zwölf Titel mit höheren Kursen, 22 mit tieferen und zwei unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 1.915.034 (Vortag: 2.886.381) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 48,74 (62,77) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 178.913 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 8,35 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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