Mehr als 335.000 Österreicher waren auf Jobsuche oder in Schulungen. Bei Älterern stieg die Zahl der Arbeitslosen um 25 Prozent. Sozialminister Hundstorfer erwartet, dass sich die Lage im kommenden Jahr wieder entspannt.
Im September 2013 ist die Zahl der Arbeitslosen weiter gestiegen - bei leicht steigender Beschäftigung. Insgesamt waren 335.661 Personen auf Jobsuche, das ist ein Plus von 13,8 Prozent im Jahresvergleich. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition lag bei 6,9 Prozent (plus 0,8 Prozentpunkte), teilte das Sozialministerium am Dienstag mit.
- 261.259 waren arbeitslos vorgemerkt (plus 14,1 Prozent)
- 74.402 befanden sich in Schulung (plus 12,9 Prozent)
Den größten Zuwachs gab es bei Älteren (plus 24,9 Prozent), Behinderten (plus 24,3 Prozent) und Ausländern (plus 22 Prozent). Ein kleiner Lichtblick: Den geringsten Anstieg - nämlich plus 7,1 Prozent - weisen Jugendliche aus. Bei den offenen Stellen gab es einen Rückgang um 9,3 Prozent im Jahresvergleich. Zurück gingen auch die offenen Lehrstellen, hier wurde ein Minus von 4,7 Prozent auf 4911 verzeichnet. Die Anzahl der Beschäftigten stieg um 0,4 Prozent auf 3,52 Millionen.
>>>Karte: Wie viele wirklich arbeitslos sind
Wien: Deutlich mehr Schulungsteilnehmer
Im Bundesländervergleich lag das Industrieland Oberösterreich mit plus 19,3 Prozent an der Spitze. Den größten Anstieg bei den Schulungsteilnehmern gab es in Wien mit 20,7 Prozent. Einmal mehr hat es den Bau besonders hart getroffen. Um ein Fünftel stieg hier die Arbeitslosenzahl an.
Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) sprach in einer Aussendung von einer angespannten Lage am Arbeitsmarkt, sieht aber eine beginnende Stabilisierung in der Wirtschaft. Dies werde sich ab dem kommenden Jahr positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken.
"Steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen"
"Wie auch bereits in den Vormonaten reicht die Nachfrage nach Arbeitskräften nicht dazu aus, das steigende Angebot aufzunehmen. Allein die Alterung der Erwerbsbevölkerung führt dazu, dass Ende September mehr als 50.000 ältere Arbeitskräfte zusätzlich am Arbeitsmarkt sind und die weiter steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen führt ebenfalls zu erhöhter Nachfrage nach Arbeitsplätzen", rechnete der Sozialminister vor.
(APA)