Der VP-Chef will weiterhin mit allen Parteien Gespräche führen. FP-Obmann Strache bat den Bundespräsidenten, sich für ein Umdenken in der SPÖ einzusetzen.
Als zweiten Parteichef hat Bundespräsident Heinz Fischer nach der Nationalratswahl Mittwoch früh VP-Obmann Michael Spindelegger in der Präsidentschaftskanzlei empfangen. Spindelegger bekräftigte nach dem Vier-Augen-Gespräch, dass die Volkspartei mit allen Parteien Gespräche bezüglich einer Koalition führen werde. Dass sich die FPÖ gegen "Gespräche über die Hintertür" ausgesprochen hatte, beeindruckt Spindelegger offensichtlich nicht: "Hinterzimmergespräche habe ich nie geplant."
Nach dem Vizekanzler empfing Fischer den freiheitlichen Parteichef Heinz-Christian Strache. Im Anschluss daran betonte letzterer erneut, dass es an der Zeit sei, dass die SPÖ die Ausgrenzung der FPÖ beende. "Es sollte Normalität einkehren", so der Parteiobmann. Dies habe er auch den Präsidenten gegenüber gesagt und diesen ersucht, sich dafür einzusetzen, dass bei der SPÖ diesbezüglich ein Umdenken einsetzt.
Regierungsbeteiligung "nicht um jeden Preis"
Sollten die Sozialdemokraten mit ihrem Auftrag, eine Regierung zu bilden, scheitern, werde der Präsident entscheiden, wer dann den Regierungsbildungsauftrag bekommt, erklärte Strache. Grundsätzlich schließe er eine Regierungsverantwortung nicht aus, denn es sei "notwendig und richtig Verantwortung zu übernehmen".
Ob die FPÖ in eine Regierung gehen wird, liege aber an den Partnern. Er werde dies aber "nicht um jeden Preis" tun. Außerdem könne man Verantwortung auch aus der Opposition heraus leben.
Gespräch mit Strolz am Donnerstag
Die Besuche bei Fischer werden am Donnerstag mit Neos-Chef Matthias Strolz fortgesetzt. Am Freitag steht dann ein Gespräch mit Grünen-Chefin Eva Glawischnig am Programm. Einen Termin mit Frank Stronach gibt es bisher noch nicht.
(APA)