Steirerprotest vor allem gegen Bundespolitik

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Steiermark - ThemenbildHANS KLAUS TECHT / APA / picture
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88 Prozent der Befragten erklärten, sie wollten Protest gegenüber der SPÖ auf Bundesebene zum Ausdruck bringen.

Graz. Für fast jeden zweiten steirischen Wähler spielte bei der Nationalratswahl am Sonntag die Unzufriedenheit mit der Arbeit auf Bundesebene eine entscheidende Rolle. 46 Prozent wollten bei der Wahl Protest gegen die Bundespolitik ausdrücken, acht Prozent Protest gegenüber der steirischen Landespolitik, 46 Prozent gegen beides. Das zeigt eine Nachwahluntersuchung der Karmasin Motivforschung, die der „Presse“ vorliegt. In der Steiermark schrieben SPÖ und ÖVP schon am Sonntag die Schuld an den Verlusten vorrangig der Bundesregierung zu, nicht dem rot-schwarzen Reformkurs im Land. Die steirische FPÖ wurde stärkste Kraft.

88 Prozent der Befragten erklärten, sie wollten damit Protest gegenüber der SPÖ auf Bundesebene zum Ausdruck bringen, 81 Prozent gegenüber der Bundes-ÖVP. 52 Prozent protestierten mit ihrer Wahlentscheidung gegen die ÖVP auf Landesebene, 50 Prozent gegenüber der SPÖ im Land. „Zu wenig Leistung, zu wenig Fortschritt in der Bundesregierung“ war laut Untersuchung für 27Prozent das häufigste Motiv, weder SPÖ noch ÖVP zu wählen. 17 Prozent erklärten, die Wahlversprechen würden nicht eingehalten. Für fast die Hälfte (47 Prozent) war der Bund „sehr ausschlaggebend“ für die Entscheidung, für 20 Prozent war das Land entscheidend.

Ärgernis Pflegeregress

Mit der Politik auf Landesebene zeigten sich sieben Prozent „nicht zufrieden“. Für diese Unzufriedenheit war der in der Steiermark zur Budgetsanierung fixierte Pflegeregress für Angehörige hauptverantwortlich (47 Prozent). Dahinter rangierten die umstrittenen Zusammenlegungen von Gemeinden mit 41 Prozent, gefolgt von geplanten Spitalsschließungen (35 Prozent) und Bezirksfusionen (24 Prozent). (ett)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.10.2013)


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