Das BZÖ fällt mit grotesken Flügelkämpfen auf.
Ein kleiner Überblick für alle, die sich beim BZÖ nicht mehr auskennen: Ein Landesparteichef, der eigentlich schon im Juli zurückgetreten ist, will die beiden letzten Landtagsabgeordneten vor die Tür setzen, weil diese ihren Sessel nicht für den bei der Nationalratswahl gescheiterten Bundesparteichef geräumt haben, den dieser aber ohnehin nicht will, weil er selbst soeben zurückgetreten ist.
Zukunft hat das Bündnis, das sich Zukunft nennt, keine mehr. Eigentlich hat es auch nie eine gehabt: Der Versuch von Parteigründer Jörg Haider, die FPÖ neu zu gründen, ist schon im Ansatz gescheitert. Die Freiheitliche Partei erwies sich als gefestigter als gedacht. Solange Haider noch lebte, blieb ein Haider-Wahlverein übrig. Der Versuch von Josef Bucher, der Partei ein neues Gesicht zu geben, war ehrenwert – aber letztlich auch zum Scheitern verurteilt, weil der von ihm geformten rechtsliberalen Partei die rechtsliberale Basis, der rechtsliberale Mittelbau und die rechtsliberale Spitze fehlten.
Nein, das BZÖ ist noch nicht Geschichte. Etwas Geld aus der Parteienförderung ist noch da – und um das geht es jetzt. Außenstehende dürfen das Schauspiel von immer groteskeren Flügelkämpfen genießen. Von der ernst zu nehmenden politischen Bühne hat sich das BZÖ aber verabschiedet.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.10.2013)