Stronach will zehn Millionen Euro zurück

Frank Stronach
Frank StronachAPA (ROBERT JAEGER)
  • Drucken

Die Landesorganisationen haben von der Bundespartei 13,6 Mio. Euro als "Darlehen" erhalten. Einen Großteil davon will der Parteigründer nun zurück.

Die Landesorganisationen der von Frank Stronach gegründeten Partei haben insgesamt 13,6 Millionen Euro als "Darlehen" erhalten. Zehn Millionen Euro davon will der Parteigründer nun zurückhaben: Die Partei muss diesen Betrag "in den nächsten zehn Jahren zurückzahlen, also eine Million Euro pro Jahr", wird der Austrokanadier in der Tageszeitung "Österreich" zitiert. Die übrigen 3,6 Millionen sollen in eine Spende umgewandelt werden, die am Montag auch ordnungsgemäß dem Rechnungshof gemeldet werden soll.

Team-Stronach-Anwalt Michael Krüger betonte am Samstagabend, dass Frank Stronach das Geld von der Bundespartei - und nicht von den Landesparteien - zurückfordert. Mit den Landesorganisationen habe der Parteigründer "persönlich kein Rechtsverhältnis", sagt  Krüger.

"Geld hat kein Mascherl"

"Die Darlehen an die Länder wurden nicht von Stronach gewährt, sondern von der Bundespartei", hielt Krüger fest. "Daraus folgt, dass die Landesparteien der Bundespartei bestimmte Beträge zurückzuzahlen haben." Bekanntermaßen sind dies unter anderem 3,5 Millionen aus Niederösterreich und 1 Million aus Kärnten. Dies sei aber ein "völlig anderer Rechnungskreis" und obliege allein der Bundesorganisation. Ob die einen Teil ihrer Rückzahlungen an Stronach mit Geld bestreite, das sie sich wiederum von den Ländern zurückgeholt habe, tue für Stronach selbst nichts zur Sache, denn "Geld hat kein Mascherl".

Was mit dem zurückgeforderten Geld geschieht, ist noch offen. "In keinem Fall wird er das Geld für sich in Anspruch nehmen", so Krüger. Ein Teil könnte wieder zurück ans Team Stronach fließen: "Frank Stronach hat sich vorbehalten, diese Raten oder Teile dieser Raten wieder in Parteispenden umzuwandeln". Oder aber er werde es "sozialen Einrichtungen spenden".

Knapp zehn Millionen Euro an Parteispenden

Abgesehen von den 13,6 Millionen Euro als "Darlehen" habe Stronach der Partei bisher knapp zehn Millionen Euro an Parteispenden geleistet, die "selbstverständlich nicht rückzahlbar" seien, so der Anwalt. Insgesamt sollte der Austrokanadier damit also mehr als 23 Millionen Euro in sein "Team Stronach" gesteckt haben.

Link:"Österreich"-Artikel

(APA/)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Team Stronach
Innenpolitik

Team Stronach: Eine Partei, die wie ein Konzern geführt wird

Ein Machtwechsel ist gegen den Willen Stronachs rechtlich gar nicht möglich.
Nachbaur Stronach wird sich
Politik

Nachbaur: "Stronach wird sich langsam zurückziehen"

Der Milliardär wird aber ins Parlament einziehen, betont die Vize-Obfrau. Wie genau der Rückzug aussehen soll, ist offen. Die Partei meldet eine Stronach-Spende von 3,6 Millionen Euro.
"Sehr amikal": Cap trifft Nachbaur
Politik

"Sehr amikal": Cap trifft Nachbaur

Der SP-Klubobmann hat seine Gesprächsrunde mit den Fraktionsvorsitzenden der anderen Parteien abgeschlossen.
Enttaeuscht Stronach Vorarlberger werfen
Politik

"Enttäuscht von Stronach": Vorarlberger werfen Handtuch

Zwei Vorstandsmitglieder und neun Ortsgruppenobleute traten aus der Landespartei aus. In Kärnten ist eine mögliche Abspaltung "nicht vom Tisch". Eine "Krisensitzung" mit der Bundespartei endete ergebnislos.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.