Anwalt: Moskau behandelt Greenpeace-Aktivisten "unmenschlich"

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30 Greenpeace-Aktivisten wurden nach einem Protest gegen Ölbohrungen in der Arktis festgenommenen. Der Anwalt beschwert sich über die Haftbedingungen.

Die nach einem Protest gegen Ölbohrungen in der Arktis festgenommenen Greenpeace-Aktivisten leiden nach Angaben eines ihrer Anwälte unter "unmenschlichen" Haftbedingungen. Sergej Golubok sagte am Montag über eine Videoübertragung aus Murmansk, die Umweltschützer würden unter anderem von ihrem Gefängnis zu Anhörungen transportiert wie "Hühner in einer schlechten Geflügelfarm".

Die in Apatity inhaftierten Greenpeace-Aktivisten müssten stundenlange Fahrten in kalten Gefängniswagen zu Anhörungen in Murmansk ertragen. Viele hätten keinen Zugang zu Trinkwasser oder drohten zu verhungern, weil sie das Gefängnisessen - zum Teil auch aus religiösen Gründen - nicht essen könnten. Auch die Gesundheitsfürsorge sei unangemessen. Es gebe zudem Beschwerden über die ständige Videoüberwachung bis hin zur Toilette.

"Bandenmäßige Piraterie"

Die Umweltschützer hatten am 18. September versucht, eine russische Bohrinsel in der Arktis zu entern, um auf Umweltrisiken durch die Gas- und Ölförderung in dem Gebiet aufmerksam zu machen. Ihr Schiff "Arctic Sunrise" wurde jedoch von der russischen Küstenwache aufgebracht und nach Murmansk geschleppt. Dort und in Apatity sitzen die 30 Umweltschützer in Untersuchungshaft.

Die russische Justiz hat die Aktivisten wegen "bandenmäßiger Piraterie" angeklagt; bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu 15 Jahre Haft. Die Inhaftierten stammen aus 18 verschiedenen Ländern, darunter Russland, Großbritannien, Neuseeland, Kanada und Frankreich.

(APA/AFP)

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