US-Shutdown: Auch Sterbegeld wurde gestrichen

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Die Familien gefallener Soldaten erhielten wegen des Haushaltsnotstands kein Geld. Obama kündigte eine sofortige Lösung des Problems an.

Wegen des Haushaltsnotstands in den USA haben Angehörige von getöteten Soldaten kein Sterbegeld von der Armee erhalten. Nach einer Welle der Empörung über das Schicksal von Familien, die Kosten für die Beerdigung vorstrecken müssen, ordnete US-Präsident Barack Obama am Mittwoch eine sofortige Lösung des Problems an. Obama sei "sehr aufgewühlt" gewesen, als er von den Fällen erfahren habe, sagte sein Sprecher Jay Carney. "Der Präsident erwartet, dass das heute korrigiert wird."

Seit Beginn des "government shutdown" Anfang vergangener Woche starben 17 US-Soldaten im Ausland oder im Dienst in den USA. Keiner der Familien wurde das Sterbegeld in Höhe von 100.000 Dollar ( knapp 74.000 Euro) ausbezahlt. Unter den Fällen waren auch Soldaten, die im Einsatz in Afghanistan getötet wurden. Der Nachrichtensender "CNN" berichtete über die Mutter eines 19-jährigen Gefreiten, der in der afghanischen Unruheprovinz Helmand ums Leben kam. "Werde ich jetzt mein Leben lang einen Kredit abbezahlen, damit mein Sohn die Beerdigung bekommt, die er verdient?", fragte sie.

Obama beauftragte nach Angaben seines Sprechers das Verteidigungsministerium und das Haushaltsbüro des Weißen Hauses, eine Lösung zu finden. Das Repräsentantenhaus stimmte unterdessen einstimmig dafür, die Sterbegeldzahlungen an Militärangehörige wieder aufzunehmen. Das Gesetz muss noch den Senat passieren.

Weil sich die Republikaner und Obamas Demokraten im Kongress nicht auf ein Budget für das am 1. Oktober begonnene Fiskaljahr 2014 einigen konnten, stehen derzeit weite Teile der Bundesverwaltung in den USA still. Ministerien und Behörden arbeiten auf Sparflamme, finanzielle Mittel sind eingefroren.

(APA/AFP)

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