Uran-Anreicherung, die "Rote Linie" des Iran

Irans Außenminister Mohammad Javad Zarif geht davon aus, dass auch die Außenminister noch einmal zu Verhandlungen zusammenkommen werden.
Irans Außenminister Mohammad Javad Zarif geht davon aus, dass auch die Außenminister noch einmal zu Verhandlungen zusammenkommen werden.(c) REUTERS/Eric Thayer
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In Genf starten wieder Verhandlungen zum Iraner Atomprogramm. Auch ein Treffen auf Außenminister-Ebene könnte wieder notwendig werden.

Nach den neuen Atomgesprächen der internationalen Unterhändler in dieser Woche in Genf sollten sich nach Ansicht des Iran auch die Minister der beteiligten Staaten treffen. "Ich hoffe, dass wir bis Mittwoch einen Fahrplan verabreden können, aber es wird wahrscheinlich notwendig sein, dass sich erneut die Minister treffen", schrieb Außenminister Mohammad Javad Zarif am Sonntag im Netzwerk Facebook.

Am Dienstag startet in Genf eine zweitägige Runde der so genannten 5+1-Verhandlungen über das iranische Atomprogramm. Dazu entsenden die fünf Vetomächte im UNO-Sicherheitsrat sowie Deutschland und der Iran Teilnehmer auf der Ebene von Staatssekretären. Die Außenminister hatten sich zuletzt im September am Rande der UNO-Vollversammlung in New York ausgetauscht.

Zarif will in Genf an der Eröffnungssitzung teilnehmen, sich dann aber zurückziehen und die Verhandlungen seinem Stellvertreter Abbas Aragshi überlassen. "Falls notwendig, werde ich mich einschalten", schrieb Zarif auf Facebook. Der Iran wolle in den Gesprächen "den Ansatz der vergangenen sechs Jahre ändern, der kein Ergebnis gebracht hat", erläuterte er weiter.

"Rote Linie" Uran-Anreicherung

Vizeminister Aragshi erklärte seinerseits, die "rote Linie" für sein Land sei die Frage der Uran-Anreicherung. "Wir werden auf keinen Fall erlauben, dass die Uran-Anreicherung ausgesetzt, begrenzt oder gestoppt wird", erklärte Aragshi. Die Verhandlungen könnten seiner Darstellung nach "in einem Zeitraum von sechs Monaten bis zu einem Jahr" abgeschlossen werden.

Der Westen verdächtigt den Iran, insgeheim an Atomwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet dies und beharrt auf seinem Recht zur Nutzung der Atomenergie einschließlich der Anreicherung von Uran für zivile Zwecke.

(APA/AFP)

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