Die Verhandlungen um den neuen Kollektivvertrag wurden überraschend unterbrochen. Ab Mittwoch beginnen Betriebsversammlungen.
Wien. Es war erst die dritte Runde der Verhandlungen um den neuen Kollektivvertrag (KV) der Metaller. Die Gewerkschaften GPA und Pro-Ge machten aber schon Druck: Die Metaller unterbrachen Dienstagabend überraschend die Verhandlungen. Ab Mittwoch beginnen in allen Betrieben des Fachverbands Maschinen und Metall (FMMI) Betriebsversammlungen, in denen über die weitere Vorgangsweise beraten wird. Ein Streik steht derzeit nicht zur Diskussion. Am 22. Oktober soll weiter verhandelt werden.
Auslöser war das Angebot der Industrie, die Löhne um lediglich zwei Prozent anzuheben, so die Arbeitnehmervertreter. Damit wäre die Lohnerhöhung noch unter den 2,1 Prozent gelegen, die die Arbeitgeber als Inflationsrate heran ziehen.
In der größten Sparte der Metaller mit 120.000 Beschäftigten wurde gestern erstmals über konkrete Zahlen gesprochen (die Verhandlungen für die restlichen fünf Sparten gehen in den nächsten Tagen weiter): Wie berichtet, fordern die Arbeitnehmer eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 100 Euro auf die niedrigsten Ist-Gehälter, mindestens jedoch eine Erhöhung um 3,4 Prozent.
Parallel zu den Metallern startete am Dienstag die KV-Runde für die halbe Million Beschäftigten im Handel. Die Arbeitgeber signalisierten, dass ein „Dreier vor dem Komma sehr unrealistisch" ist, so Chefverhandler Peter Buchmüller. Eine erste Einigung erzielte man bei der Inflationsrate, hier wird von 2,3 Prozent ausgegangen. Buchmüller sprach von einem „guten Start", nächster Termin ist der 30. Oktober. Auch in der Verhandlungspause wolle man Kontakt halten. (apa/eid)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.10.2013)