Österreichern ist Sicherheit wichtiger als Zinssatz

Sparen Zinsen
Sparen Zinsenwww.BilderBox.com
  • Drucken

Deshalb bleiben das Sparbuch und der Bausparer die beliebtesten Anlageformen. Die Sparquote insgesamt ist weiter rückläufig.

Die allgemeine Lust am Sparen hat in den letzten Jahren ein wenig nachgelassen hat. War 2009 noch etwa acht von zehn Personen das Sparen wichtig, sind es heuer nur mehr 72 Prozent, zeigt eine IMAS-Studie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen. Für die Sparer ist die Sicherheit des Geldes viel wichtiger als die Zinsen. Gestiegen hingegen ist auch dieses Jahr wieder der durchschnittliche Sparbetrag. Monatlich werden durchschnittlich 181 Euro pro Kopf gespart, im Vorjahr waren es 170 Euro. Dennoch sinkt die Sparquote in Österreich seit einigen Jahren. Aktuell liegt die Sparquote bei 5,2 Prozent nachdem sie noch vor vier Jahren zwölf Prozent betragen hat.

"Sicherheit und die schnelle Verfügbarkeit des Geldes sind für die Sparer das Wichtigste", erklärt Peter Bosek, Privat- und Firmenkundenvorstand der Erste Bank. Tatsächlich sagen nur 45 Prozent, dass ihnen die Verzinsung am Sparbuch sehr wichtig ist, die Top Werte sind Sicherheit mit 70 Prozent und die schnelle Verfügbarkeit, die sechs von zehn Personen für wichtig erachten. Alle diese drei Aspekte in einem Produkt zu vereinen ist unmöglich. Eines ist aber klar: Die Zinsen werden noch ein paar Jahre niedrig bleiben. "Besonders in globalen Niedrigzinsphasen muss man als Anleger aktiv an die Sache herangehen und sein Vermögen breit streuen um die Inflation zu schlagen", meint Bosek.

Österreicher banken gerne online

Bei den traditionellen Spar- und Anlageformen bleibt das Sparbuch trotz der historisch niedrigen Zinsen die Nummer eins. Etwa vier von fünf Österreicher haben ihr Geld dort liegen. Bausparen wird in letzter Zeit immer beliebter. Waren es 2010 noch 58 Prozent, haben heuer bereits zwei Drittel einen Bausparer. Kaum verändert ist die Zahl der Österreicher, die eine Lebensversicherung abgeschlossen haben, mit 41 Prozent Wertpapiere oder Fonds besitzt rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Gestiegen ist seit 2010 die staatlich geförderte Pensionsvorsorge, in die derzeit ebenfalls ein Viertel der Bevölkerung investiert.

Weiter im Vormarsch ist das Online-Banking. Rund ein Drittel der ÖsterreicherInnen nutzt bereits ein- oder mehrmals die Woche online banking um seine Bankgeschäfte zu erledigen und Informationen zu ihren Sparbüchern und Girokonten abzurufen. 15 Prozent steigen sogar fast täglich ins netbanking ein. Eine rasante Entwicklung ist aktuell beim Thema mobile banking über Smartphones zu sehen. Elf Prozent der Österreicher nutzen bereits mobile Services. "Von Null auf 800.000 Nutzer in nur zwei Jahren ist keine Kleinigkeit", meint Bosek. Aktuell haben bereits 2/3 der ÖsterreicherInnen ein Smartphone, die mobile Internetnutzung steigt parallel dazu stark.

(red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Mein Geld

Österreich: Land der Sparefrohs

Trotz niedriger Zinsen und höherer Inflation legen die Österreicher ihr Geld vor allem auf Sparbücher. Ein Drittel kennt aber den Zinssatz gar nicht.
SCHWEIZ HOCHWASSER ENGELBERG
Mein Geld

Wer bietet die niedrigsten Verluste?

Sparen. Bei den Sparbuchzinsen zeichnet sich keine Zinswende ab. Variable Anleihen könnten eine Alternative sein: Die Zinsen sind zwar auch mager, können aber steigen.
Girokonto Bankkunden Zinsen Spesen
Home

Girokonto: Kunden mit Zinsen und Spesen unzufrieden

Konsumenten kritisieren auch die Informationspolitik und die langen Überweisungsdauer der Banken. Online-Banking schneidet positiv ab.
Österreich

Banken: Schutzsystem für Spareinlagen stößt an seine Grenzen

Wie in Bulgarien würde auch in Österreich der neue Spareinlagen-Fonds im Krisenfall zu wenig Geld haben.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.