BZÖ Niederösterreich hat sich aufgelöst

BZoe Niederoesterreich sich aufgeloest
BZoe Niederoesterreich sich aufgeloest(c) APA/PHILOMENA WOLFLINGSEDER (PHILOMENA WOLFLINGSEDER)
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Die Landesgruppe könne den "liberalen Kurs" der Bundespartei nicht mittragen, heißt es. Auch in Kärnten hält das Chaos an.

Das BZÖ Niederösterreich hat sich knapp drei Wochen nach dem Debakel bei der Nationalratswahl aufgelöst. Das wurde bei einer Vorstandsversammlung beschlossen, wie der ORF Niederösterreich am Freitag berichtete. Grund dafür sei, dass die Niederösterreicher den "liberalen Kurs" der Bundespartei nicht mittragen wollen. Gerald Grosz, der bei einem Konvent am Samstag zum neuen Bundesobmann gewählt werden soll, begrüßte den Schritt am Freitag, "weil es den Neubeginn des BZÖ Niederösterreich, den ich eingeleitet habe, beschleunigt".

Das Bündnis hatte bei der Wahl 7,2 Prozentpunkte verloren und mit 3,5 Prozent den Einzug in den Nationalrat verpasst. Drei Tage darauf gab Obmann Josef Bucher seinen Rücktritt bekannt, auch Bündniskoordinator Markus Fauland legte sein Amt zurück. Zuvor hatten Vize-Klubobmann Stefan Petzner und der EU-Parlamentarier Ewald Stadler Bucher scharf kritisiert. Die Folge: Sie wurden aus der Partei ausgeschlossen.

Bucher und Grosz "machten Marke kaputt"

Stadler ist nun als Parteiloser im Europaparlament tätig und machte am Freitag eine unerwartete Ansage: Er ziehe aufgrund "vieler" Anfragen nun doch in Erwägung, bei den EU-Wahlen 2014 anzutreten. Abhängig sei dies einerseits von den Finanzen, andererseits von der Familie. Fest stehe: "In ein politisches Abenteuer stürz' ich mich nicht hinein. Mit einer Narrengruppierung Marke Stronach will ich auch nichts zu tun haben."

Stadler, der bei der "Auflösungssitzung" am Donnerstagabend anwesend war, betonte weiter, dass "viele" aus Protest über seinen Ausschluss ihren eigenen Austritt erklärt hätten: "Es ist nur konsequent, dass man eine derartige Partei auflöst, die nur mehr mit Ausschlüssen arbeitet und so tut als würde sie eine Rolle spielen. Das ist Realitätsverweigerung." Unter Bucher und Grosz sei die Marke "kaputt gemacht" worden.

Doch auch in Kärnten hält das Chaos rund um die Orangen an: Nachdem Bucher zurückgetreten ist und der geschäftsführende Landesobmann Sigisbert Dolinschek nicht mehr zur Verfügung stehen wolle, muss auch ihr eine personelle Neuausrichtung erfolgen. Eine Lösung ist derzeit aber nicht in Sicht. Grosz gab sich am Freitag aber optimistisch: Kommende Woche sollten die Weichen gestellt werden, betonte er.

(Red./APA)

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