Mega-Strafen für US-Banken

Strafen fuer US-Banken
Strafen fuer US-Banken(c) EPA (ANDREW GOMBERT)
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Die Bank of America muss sechs Milliarden Dollar zahlen. Die US-Regierung hatte im vergangenen Jahr eine Betrugsklage gegen das Kreditinstitut eingereicht.

New York. Nach JPMorgan kommen nun auch die Bank of America umstrittene Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise teuer zu stehen. Das zweitgrößte US-Geldhaus müsse mehr als sechs Mrd. Dollar (4,38 Mrd. Euro) zahlen, um einen Rechtsstreit mit der US-Immobilienbehörde Federal Housing Finance Agency beizulegen, berichtete die „Financial Times“ am Montag.

Die Behörde fordere Schadenersatz im Namen der beiden verstaatlichten Immobilienfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae. Sie sehen sich von der Bank beim Verkauf von Hypothekenpapieren getäuscht. Die US-Regierung hatte im vergangenen Jahr eine Betrugsklage gegen das Kreditinstitut eingereicht. Der Bank macht vor allem die in der Finanzkrise übernommene Tochter Countrywide Financial zu schaffen. Sie verursachte bereits Kosten für juristische und regulatorische Streitigkeiten in Höhe von 40 Mrd. Dollar.

JPMorgan steht unterdessen vor einer Rekordstrafe von 13 Mrd. Dollar im Zusammenhang mit fragwürdigen Hypotheken-Geschäften. Das Geldhaus habe sich mit dem Justizministerium und anderen US-Behörden auf die Zahlung dieser Summe geeinigt, hieß es am Wochenende. Es wäre der bisher höchste Vergleich eines US-Unternehmens mit der Regierung. Wird die Einigung verbindlich, müsste JPMorgan tiefer in die Tasche greifen als erwartet: Bisher war von elf Mrd. Dollar die Rede. Die Einigung sieht laut „New York Times“ neun Mrd. Dollar an Bußgeldern vor. Vier Mrd. Dollar sollen zusätzlich als Hilfen für klamme Hausbesitzer fließen.

Bei den Streitigkeiten geht es um den Verkauf riskanter Wertpapiere, die als ein Auslöser der weltweiten Finanzkrise ab 2007 gelten. Nach dem Platzen der Preisblase am US-Immobilienmarkt wurden viele mit Hypotheken besicherte Wertpapiere nahezu wertlos. Die Besitzer machten hohe Verluste, und die Krise nahm ihren Lauf. Viele Institute, die die Papiere gekauft haben, gerieten in Schwierigkeiten und mussten staatlich gestützt werden. Wegen hoher Kosten für Rechtsstreitigkeiten war JPMorgan im dritten Quartal sogar erstmals seit 2004 in die Verlustzone gerutscht. (Reuters/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.10.2013)

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