Ein weiteres Boot mit 400 Menschen an Bord von Marineschiffen gesichtet. Die UNO gab Schätzungen über Flüchtlingszahlen für dieses Jahr bekannt.
Auf der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien sind erneut zahlreiche Bootsflüchtlinge aus Syrien und Ägypten eingetroffen. Zwei Boote mit jeweils 100 Migranten an Bord wurden von Schiffen der italienischen Marine aufgegriffen, die nach den letzten Flüchtlingstragödien vor Lampedusa das Mittelmeer patrouillieren. Die Migranten, die wohlauf sind, wurden auf Sizilien gebracht, berichteten italienische Medien am Dienstag.
Ein Flugzeug der EU-Grenzschutzagentur Frontex sichtete ein weiteres Flüchtlingsboot mit 400 Menschen an Bord südlich der sizilianischen Stadt Syrakus. Ein Schiff der italienischen Marine eilte den Migranten zur Hilfe. Bereits am Montag waren 250 Migranten vor der Küste Siziliens gerettet worden.
Nach Schätzungen des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR trafen in diesem Jahr bereits etwa 32.000 Flüchtlinge in Italien und Malta ein. Viele von ihnen stammen aus Eritrea, Somalia und Syrien. Rom und Valletta fordern mehr Unterstützung der anderen EU-Staaten. Am 3. Oktober kamen bei einem Unglück vor Italiens Mittelmeerinsel Lampedusa mindestens 360 Menschen aus Afrika ums Leben. Nur 155 der geschätzt rund 550 Bootsinsassen konnten gerettet werden. Am Montag hatte in der sizilianischen Stadt Agrigent eine Trauerzeremonie für die Opfer der Flüchtlingstragödie stattgefunden.
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(APA)