Metaller-Streik: "Bis zu 42 Mio. Euro Schaden pro Tag"

THEMENBILD: METALLER KOLLEKTIVVERHANDLUNG 2. RUNDE
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Der ÖGB gab grünes Licht für den unbefristeten Streik ab Dienstag. Wenn die Metaller wochenlang die Arbeit ruhen lassen, hat das weitreichende Folgen für die Volkswirtschaft, warnen Experten.

Wirtschaftsforscher warnen vor weitreichenden Folgen unbefristeter Streiks in der Metallindustrie. Marcus Scheiblecker vom Wirtschaftsforschungsinstitut meinte im "Ö1-Mittagsjournal", wenn die Metaller die Arbeit ruhen lassen, entsteht ein "Verlust an Wertschöpfung von ungefähr fünf Millionen Euro pro Tag." Wochenlange Streiks könnten auch Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft haben, weil Lieferanten in anderen Branchen nicht bezahlt werden können - und Investitionen nicht getätigt werden, erklärte Wirtschaftsforscher Ulrich Schuh vom Institut Eco Austria im Radio: "Für die Volkswirtschaft würde hier ein Schaden von etwa 42 Millionen an Wertschöpfung pro Streiktag auftreten." Der Wirtschaftsstandort Österreich könnte außerdem an internationalem Ansehen verlieren.

"Sind bereit zu kämpfen"

Wie erwartet haben die Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp am Donnerstag vom ÖGB-Bundesvorstand grünes Licht für den unbefristeten Streik erhalten, der kommenden Dienstag um 6 Uhr früh starten soll. Sollte es bis dahin keinen Abschluss geben, würden die Streiks beginnen. Grund für den geplanten Ausstand ist das Scheitern der KV-Verhandlungen für die rund 120.000 Beschäftigten der Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI). KV-Verhandlungsleiter Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Proyer (GPA-djp) erklärten in einer Aussendung, dass bundesweit in den FMMI-Betrieben Betriebsversammlungen abgehalten und Kampfmaßnahmen beschlossen werden. Die Betriebsversammlungen würden stündlich mehr, die Arbeitnehmer seien "bereit zu kämpfen".

Bis inklusive Montag 28.10. bieten die Gewerkschaften den Arbeitgebern an, "jederzeit die Gespräche wieder aufzunehmen, wenn der FMMI ein deutlich besseres Lohn- und Gehaltsangebot macht und wenn die Arbeitgeber das Zeitkontomodell als Voraussetzung für Lohn- und Gehaltserhöhung zurückzieht". Danach schaut es derzeit nicht: Arbeitgebervertreter Christian Knill sagt in der "Presse", man würden den Streik "aussitzen" - auch wenn dieser Wochen dauert.

(APA/Red.)


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