Karlheinz Kopf folgt dem scheidenden Fritz Neugebauer als Zweiter Nationalratspräsident nach. Ob er das ganz freiwillig tut, bleibt offen - jedenfalls wurde er zum "Wunschkandidat" von Parteichef Michael Spindelegger ausgerufen.
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Als Klubobmann hatte sich der Wirtschaftsbündler Kopf intern nicht nur Freunde gemacht, sein Konflikt mit dem streitbaren Raiffeisen-Generalsekretär Ferdinand Maier endete mit dessen Abgang. Maier hatte Kopf einen Führungsstil nach dem Motto "Hände falten, Gosch'n halten!" vorgehalten - einen Befund, den auch weitere Mandatare teilten. Auf Kopfschütteln in den eigenen Reihen stieß auch Kopfs Vorstoß für wöchentliche Nationalratssitzungen.
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Reibereien gab es, als die langjährige ÖVP-Spitzenpolitikerin Maria Rauch-Kallat zu ihrem Parlamentsabschied zusammen mit SPÖ und Grünen die "Töchter" in die Bundeshymne "schmuggeln" wollte. Der Klub unter Kopfs Leitung verhinderte damals eine Wortmeldung der ehemaligen Frauenministerin im Nationalratsplenum. Ende 2011 waren die ÖVP-Männer dann auf Linie, die Vertöchterung der Hymne wurde beschlossen.
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Als Mediensprecher zeigte sich der Vorarlberger bemüht, seiner Partei im ORF wieder größeren Einfluss zu verschaffen. Widerstand leistete er vehement gegen die Fortsetzung der Gebührenrefundierung. Zuletzt kam er unter Proporzverdacht, weil er sich für die Einführung eines Zweiervorstands im öffentlich-rechtlichen Senders aussprach.
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Politisch begonnen hat Kopf, geboren am 27. Juni 1957, in seinem Heimatort Altach (bei Hohenems). Dort war er nicht nur Präsident des örtlichen Fußball-Klubs, sondern auch nicht weniger als 14 Jahre Vertreter im Gemeinderat. Kopf und seine Frau Karin führten jahrelang das Sportbau-Unternehmen Walser in Altach. Davor hatte sich der Absolvent einer Handelsschule in Bregenz als Personalchef und Prokurist bei den Wäschefirmen Huber Tricot und Wolford einen Namen gemacht. Kurz nach dem Sprung in die Selbstständigkeit ging es für den Vater von zwei erwachsenen Töchtern nach Wien. Dem Nationalrat gehört er seit 1994 ununterbrochen an.
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Der Klubchef wird Zweiter Nationalratspräsident
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