"Haben sie aufgezogen": Roma-Paar will Maria zurück

Die Zieheltern wollen das Kind zurück.
Die Zieheltern wollen das Kind zurück.(c) EPA
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Die griechischen Zieheltern des kleinen blonden Mädchens wollen das Kind wiederhaben. Das Paar steht unter dem Verdacht der Kindesentführung.

Nach der Klärung der Herkunft des in Griechenland entdeckten blonden Mädchens Maria wollen die Zieheltern das Kind zurück. Sie wollten das Kind wiederhaben, "weil sie diejenigen sind, die es aufgezogen haben, und sie es lieben", sagte die Anwältin Marietta Palavra am Samstag. Das Roma-Paar, das unter dem Verdacht der Kindesentführung in Untersuchungshaft sitzt, verlange zudem seine Freilassung.

Die griechische Polizei hatte das kleine blonde Mädchen vergangenen Woche in einem Roma-Lager entdeckt. Das Mädchen fiel den Beamten bei einer Kontrolle auf, da es mit seiner hellen Haut und blonden Haaren seinen angeblichen Eltern überhaupt nicht ähnlich sah.

Kind wurde in Griechenland zurückgelassen

Am Freitag ermittelten die bulgarischen Behörden die leiblichen Eltern des Mädchens. DNA-Tests hätten bestätigt, dass die Roma-Frau das Kind zur Welt gebracht habe, teilte das Innenministerium in Sofia mit.

Sie und ihr Mann waren bereits am Donnerstag von der bulgarischen Polizei befragt worden. Die Frau soll in der Befragung angegeben haben, ihre sieben Monate alte Tochter vor einigen Jahren in Griechenland zurückgelassen zu haben. Nach eigenen Angaben handelte sie aus schierer Not und mangels gültiger Papiere und wollte ihr Kind eines Tages zurückholen.

"Kein Geld geflossen"

Auch die falschen Eltern hätten "von Anfang an" angegeben, das Kind von einer Bulgarin übernommen zu haben, sagte ihre Anwältin. Sie hätten Marias leibliche Mutter als die Frau erkannt, die ihnen das Kind überlassen habe. Sowohl die richtigen als auch die falschen Eltern beteuern, für das Kind sei kein Geld geflossen. Die griechischen Behörden müssen nun entscheiden, ob Maria nach Bulgarien geschickt wird, zu dem griechischen Roma-Paar zurückkehrt oder zur Adoption freigegeben wird.

(APA/AFP)

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