Formel 1: Vettel zum vierten Mal in Serie Weltmeister

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Sebastian Vettel feierte in Indien den sechsten Sieg in Serie, der Erfolg beschert ihm zugleich den vierten WM-Titel in Folge.

Sebastian Vettel ist endgültig einer der größten Piloten der Formel-1-Geschichte. Der 26-jährige Deutsche fixierte am Sonntag in Indien seinen vierten WM-Titel in Serie. Der Red-Bull-Star machte es mit Stil. Vettel fuhr in überlegener Manier seinen zehnten Saisonsieg ein. Sein österreichisch-englisches Team steht drei Rennen vor Schluss zudem erneut als Konstrukteurs-Weltmeister fest.

"Das ist einer der besten Tage meines Lebens", erklärte Vettel, nachdem er sich auf der Start-Ziel-Gerade vor seinem überlegenen Red-Bull-Boliden niedergekniet hatte. Die Begeisterung war überschäumend. Vettel dominierte auf dem Buddh International Circuit aus der Pole Position nach Belieben. Mit Respektabstand von einer halben Minute folgten Mercedes-Pilot Nico Rosberg und Romain Grosjean.

Vettel feierte nicht nur den vierten WM-Titel, sondern auch seinen sechsten Grand-Prix-Sieg in Folge. Eine derartige Serie hat in den vergangenen 50 Jahren nur Rekordweltmeister Michael Schumacher hingelegt. Seit 2010 heißt der Weltmeister ununterbrochen Vettel. "Was wir in so kurzer Zeit geschafft haben, ist unglaublich", meinte Vettel. "Ich fühle mich schon ein bisschen älter, aber so alt bin ich eigentlich noch gar nicht."

Der jüngste Vierfach-Weltmeister

Mit 26 Jahren und 116 Tagen ist er bereits vierfacher Weltmeister - der mit Abstand jüngste der Geschichte. Vettel zog nach Titeln mit dem Franzosen Alain Prost gleich. Nur Schumacher (7) und der Argentinier Juan Manuel Fangio (5) haben mehr eingefahren. "Jetzt bist du eine der Allzeit-Größen", sagte Teamchef Christian Horner bei der Zieldurchfahrt auf dem Boxenfunk zu Vettel.

Die Emotionen gingen hoch. Mit zittriger Stimme bedankte sich Vettel bei seinem Team. Dabei hatte sich die Krönung in Indien bereits ab der ersten Runde abgezeichnet. Vettels einziger verbliebener WM-Konkurrent Fernando Alonso beschädigte sich bei einer Berührung mit Mark Webber im zweiten Red Bull seinen Frontflügel, musste an die Box und kam nicht mehr über Rang elf hinaus.

Alonso hätte zumindest Zweiter werden müssen, um das WM-Rennen theoretisch noch offen zu halten. Als diese Gefahr gebannt war, fuhr Vettel nicht mehr am Limit - und der Konkurrenz dennoch davon. Nur Webber schien das Tempo seines Stallrivalen mitgehen zu können, schied aber wieder einmal wegen einer defekten Lichtmaschine nach Hälfte des Rennens an zweiter Stelle liegend aus.

Rosberg beendete eine Mercedes-Durststrecke von vier Rennen ohne Podestplatz mit Rang zwei. Grosjean wurde im Lotus zum dritten Mal hintereinander Dritter - und das von Startplatz 17 aus. Alonso ist weiterhin WM-Zweiter, sein Ferrari Teamkollege Felipe Massa wurde immerhin Vierter. Dahinter folgten Sergio Perez (McLaren), Lewis Hamilton (Mercedes) und Kimi Räikkönen (Lotus).

Vettel bleibt Indien-Spezialist

Vettel gewann auch die dritte Auflage des Indien-GP auf dem Buddh International Circuit bei Neu-Delhi. Erstmals war er nicht alle 60 Runden vorangelegen, weil er bereits nach Runde drei die nicht sehr haltbaren weichen Reifen abmontieren ließ. Danach pflügte sich Vettel zu seinem 36. Karriereerfolg durchs Feld. "Er ist ein Gigant, mehr kann man dazu nicht sagen", lobte Niki Lauda. Selbst Österreichs Legende ist an WM-Titeln nun von Vettel übertroffen.

Red Bull fuhr die vierte Konstrukteurs-WM in Serie ein. Nur Ferrari hat in der Schumacher-Ära (1999-2004) mehr Titel am Stück geholt. Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz freute sich zu Hause in Salzburg vor dem Fernseher. "Er hat mir 2007 eine Chance gegeben", bedankte sich Vettel. "Er hat gesagt: 'Setzt den Buam doch rein ins Auto.' Damals haben nicht viele an mich geglaubt." Sechs Jahre später ist er die unumschränkte Nummer eins.

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