Die bulgarische Mutter will das bei einer Roma-Familie in Griechenland gefundene Mädchen zurückhaben. Sie habe ihr Kind aus finanzieller Not in fremde Hände gegeben.
Die leibliche Mutter des bei einer Roma-Familie gefundenen Mädchens Maria hat ihre Tochter nach eigenen Angaben vor Jahren in Griechenland aus finanzieller Not in fremde Hände gegeben, aber kein Geld dafür genommen. "Ich habe sie nicht verkauft, ich habe sie weggegeben, ich habe einen Fehler gemacht", sagte die 35-Jährige Bulgarin Sascha Rusewa dem Fernsehsender TV7. Als Maria sieben Monate alt gewesen sei, habe sie Griechenland verlassen müssen, aber keine Papiere für das Mädchen gehabt - und es deshalb einer kinderlosen Frau überlassen.
Die Polizei hatte die vierjährige Maria am 16. Oktober bei einer Razzia in einem Roma-Lager nahe der zentralgriechischen Stadt Farsala gefunden. Weil das Mädchen mit seiner hellen Haut, den blassblauen Augen und blonden Haaren seinen dunkelhäutigen Zieheltern nicht ähnlich sah, bezichtigten die Beamten die Familie des Kindesraubs. Am Freitag wurde durch eine Überprüfung des Erbguts festgestellt, dass Maria die leibliche Tochter Sascha Rusewas und ihres 38-jährigen Mannes Atanas ist, die zusammen neun weitere Kinder haben.
"Ich will Maria zurückhaben!", sagte Rusewa am Sonntag. "Ich bin ihre Mutter, wie könnte ich es nicht wollen?" Sie habe Maria in Lamia in Griechenland zur Welt gebracht, sieben Monate später aber nach Bulgarien zurückkehren müssen, weil ihre älteste Tochter heiratete, die sich bis dahin um die anderen Kinder gekümmert habe. Die Frau, der sie Maria damals anvertraute, habe gesagt: "Ich werde mich so gut um sie kümmern, wie Sie es tun würden - kommen Sie zurück nach Griechenland um sie abzuholen, wenn Sie es können." Danach habe sie aber zwei weitere Kinder bekommen und aus Geldmangel "nicht zurückkehren können", sagte Rusewa.
(APA/AFP)