Ex-Politikerin

Finnlands Ex-Regierungschefin Sanna Marin hat einen neuen Job

Sanna Marin verlässt das finnische Parlament und arbeitet künftig für Tony Blair.
Sanna Marin verlässt das finnische Parlament und arbeitet künftig für Tony Blair.Reuters / Lehtikuva
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Marin legt ihr Parlamentsmandat zurück und heuert bei Tony Blair an. Die gemeinnützige Organisation des ehemaligen britischen Premiers mit Sitz in London berät Regierungen.

Die ehemalige finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin will sich von ihrem Amt als Parlamentarierin zurückziehen, um eine neue Stelle beim Tony Blair Institute anzutreten. Das sagte Marin am Donnerstag in einer Pressekonferenz, die der Rundfunksender Yle übertrug. Das Tony Blair Institute for Global Change ist eine gemeinnützige Organisation mit Hauptsitz in London, die Regierungen in der ganzen Welt berät. Geleitet wird sie - wenig überraschend - vom gleichnamigen ehemaligen britischen Premierminister.

Marin sagte, sie werde vorerst nicht nach London ziehen. Jedoch sei der neue Job als strategische Beraterin mit vielen Reisen verbunden und mit ihrer Arbeit als Parlamentarierin nicht zu vereinbaren. Deshalb habe sie am Donnerstag ihr Rücktrittsgesuch eingereicht, teilte Marin mit. „Ich bin der Meinung, dass dieser Auftrag auch für ganz Finnland von Nutzen sein wird“, sagte Marin gegenüber Reportern.

Die Ex-Regierungschefin schloss die Teilnahme an künftigen Wahlen oder die Bewerbung um Spitzenpositionen in Europa aber dezidiert nicht aus. Derzeit gebe es allerdings keine derartigen Pläne.

Jüngste Regierungschefin der Welt

Die Sozialdemokratin Marin war 2019 zur Ministerpräsidentin Finnlands gewählt worden. Mit ihren damals 34 Jahren war sie eine Zeit lang die jüngste Regierungschefin der Welt und erfreute sich großer Beliebtheit im In- und Ausland. Nachdem sie das Land durch die Covid-19-Lockdowns und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Turbulenzen geführt hatte, wurde sie nach der russischen Invasion zu einer lautstarken Unterstützerin der Ukraine und führte erfolgreich dazu, dass Finnland seine militärische Blockfreiheit zugunsten einer Nato-Mitgliedschaft beendete.

Die finnische Parlamentswahl im April hatten sie und ihre Sozialdemokraten trotz Zugewinnen knapp verloren. Am 1. September leitete sie zum letzten Mal den Parteitag ihrer Partei, bevor sie als Parteivorsitzende zurücktrat. Ihr Nachfolger, Antti Lindtman wurde zuletzt mit Vorwüfen aus der Vergangenenheit konfrontiert (APA/dpa/Reuters)

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