Die Verhandlungen wurden vertagt. Knackpunkt ist das zweite Jahr des von den Arbeitgebern angestrebten Doppelabschlusses.
Auch in der zweiten Verhandlungsrunde zu einem neuen Kollektivvertrag für die rund 530.000 Handelsangestellten haben sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite nicht einigen können. Knackpunkt ist das zweite Jahr des von den Arbeitgebern angestrebten Doppelabschlusses 2014/15, sagten sowohl Handelsvertreter als auch Gewerkschaft am Mittwoch zur APA. Am 13. November um 11 Uhr sollen die Verhandlungen fortgesetzt werden. "Wir haben ein Angebot auf den Tisch gelegt, das von der Gewerkschaft nicht akzeptiert worden ist", berichtete Chefverhandler Peter Buchmüller. Dies bestätigte auch sein Gegenüber, Manfred Wolf: "Am Ende des Tages bewerten wir das Gesamtpaket und das hat nicht gereicht." Konkret sei es um die gestaffelten Erhöhungen im Jahr 2015 gegangen, die auf dem Verbraucherpreisindex aufbauen.
Buchmüller zeigte sich enttäuscht über angeblich mangelnde Solidarität der oberen Gehälter, immerhin gehe es auch darum, bald einen grundsätzlich neuen Kollektivvertrag für den Handel auszuhandeln. "Man wird sehen, ob das Paket überhaupt wegkommt, oder ob das Zukunftsprojekt für junge Mitarbeiter fallen gelassen wird", befürchtet der Branchenvertreter, dass Unternehmen in Mitleidenschaft gezogen werden könnten.
Auf Gewerkschaftsseite gibt man sich ein wenig optimistischer. "Die Situation ist nicht komplett verfahren, aber es hat nicht gereicht", meinte Wolf. Bis zum nächsten Verhandlungsteam werde man erst einmal die Mitarbeiter in den Betrieben informieren und "Vorbereitungen für Maßnahmen" treffen - von einem Streik wollte er nicht sprechen. Wolf: Da sind wir sehr kreativ."
(APA)