Österreicher sparen durchschnittlich 181 Euro monatlich

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Für 72 Prozent der Österreicher ist Sparen eine wichtige oder sehr wichtige Angelegenheit. Doch die Osteuropäer stehen dem in nichts nach. Sie wollen künftig noch mehr auf die hohe Kante legen als bisher.

Wien. Die Österreicher legen mehr auf die Seite als früher. Konkret sparen sie 181 Euro im Monat. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Steigerung von elf Euro monatlich. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Erste Bank.

38 Prozent der Österreicher ist es dabei sehr wichtig, Geld beiseitezulegen, in Ungarn trifft das für 59 Prozent der Befragten zu. In der Slowakei ist Sparen nur für 22 Prozent der Befragten sehr wichtig. In der Slowakei legen die Bürger dafür aber mit 90 Euro im Monat mehr auf die hohe Kante als etwa die Ungarn, die angeben, 49Euro im Monat zu sparen. Mit 36 Euro sparen die Serben nicht nur am wenigsten, sondern auch um sieben Euro weniger als noch vor einem Jahr.

Dass die Österreicher mehr sparen als andere, hat auch mit ihrem höheren Einkommen zu tun. Doch hierzulande spart man „nur“ doppelt so viel wie in der Slowakei. „Angesichts des Umstandes, dass ein Österreicher im Schnitt mehr als vier Mal so viel verdient wie ein Slowake, ist das ein bemerkenswertes Ergebnis“, sagt Erste-Bank-Vorstand Peter Bosek.

Die Sparquote in Zentral- und Osteuropa konnte 2013 mit Ausnahme Serbiens nahezu stabil gehalten werden. In Kroatien und Serbien gab ein Drittel der Befragten an, nichts zu sparen. Aber: In Osteuropa sind 70 Prozent der Befragten zuversichtlich, dass sie künftig zumindest genau so viel oder sogar mehr als bisher auf die hohe Kante legen können.

Angst vor Währungsabwertung

In Österreich zeigen sich 19 Prozent der Befragten mit ihrem monatlichen Sparvolumen sehr zufrieden, in Serbien sind das hingegen nur fünf Prozent. Nicht verwunderlich, dass sich dort auch 65 Prozent der Befragten ziemlich unzufrieden mit ihrem Sparvolumen zeigten.

Die größte Angst der Sparer im Osten ist jene vor hoher Inflation, Kaufkraftverlusten und Währungsabwertungen. Die Angst vor einer Bankenpleite ist in den Nachbarländern gering. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.11.2013)

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