Köfer: Pikante Mails "aus Spaß" geschrieben

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LANDTAGSWAHL IN K�RNTEN: K�FER(c) APA (HERBERT NEUBAUER)
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Parteichef Stronach gibt dem Kärntner Landesrat Rückendeckung. Die Frau seines Kontrahenten Schalli spricht indes erstmals über die "Sexaffäre".

Das Kärntner Team Stronach kommt derzeit nicht aus den Schlagzeilen. Nicht nur, dass die Partei durch den Wechsel von Kurzzeit-Obmann Siegfried Schalli zur FPÖ ihren Klubstatus verloren hat, auch der „Sexskandal" nimmt immer groteskere Züge an. Schalli wirft ja bekanntlich seinem Vorgänger als Landesparteichef, Landesrat Gerhard Köfer, vor, eine Affäre mit seiner Frau angefangen zu haben. Seither tauchen in den Medien immer wieder schlüpfrige E-Mails auf. Ob sich hinter dem Absender tatsächlich Köfer verbirgt, war bisher unklar.

Im „Kurier" betonte der Verdächtigte nun: „Ja, ich habe Frau Schalli E-Mails geschrieben, aber nicht solche derben wie in der Boulevardpresse veröffentlicht wurden." Jene Nachrichten, die er verfasst habe, seien spontan entstanden: „Ich saß damals in einer Männerrunde und wir haben uns einen Spaß gemacht." Ein Verhältnis mit Schallis Frau habe er jedenfalls nicht gehabt, betonte er einmal mehr. „Das ist nur ein perfider Rachefeldzug von Schalli, deswegen trete ich nicht zurück."

Eine Haltung, die Parteigründer Frank Stronach offenbar teilt: „Ich stehe voll hinter Gerhard Köfer. Was sich hier abspielt ist reine Privatsache von Köfer und Schalli und hat nichts mit Politik zu tun." Auch Klubobfrau Kathrin Nachbaur würdigte am Donnerstag die „gute Sacharbeit" des frühere SPÖ-Politikers und warb dafür, Privates nicht in der Öffentlichkeit auszutragen.

Schalli "stellte mich als billiges Politiker-Flittchen dar"

Dass die Politik in der Affäre aber sehr wohl eine Rolle gespielt haben dürfte, lässt nun Schallis Gattin Cornelia vermuten. Sie bezog in der aktuellen Ausgabe des Magazins „News" erstmals Stellung zu der Causa. Ähnlich wie Köfer hielt sie darin fest, „nie eine sexuelle Beziehung" mit diesem eingegangen zu sein. Die E-Mails bezeichnete sie als „reines Phantasiespiel und reines Kopfkino", ihre Ehe mit Schalli habe zu diesem Zeitpunkt „nur noch auf dem Papier" bestanden.

Wie die pikanten Nachrichten an die Öffentlichkeit gelangten, wisse sie nicht: „Ich weiß nur, dass sie mein Mann verwendete, um mich als billiges Politiker-Flittchen darzustellen." Und: „Tatsächlich erwähnte mein Mann einmal, dass er etwas in der Hand hätte, mit dem er Köfer schaden könnte, wenn er es Frank Stronach zeigt."

Abstimmung über IG-Stronach

Ob das Kärnter Team Stronach zu einer Interessensgemeinschaft umgewandelt wird - es hat im Landtag nur noch drei Abgeordneten und damit seinen Klubstatus verloren - ist übrigens noch offen. Darüber soll in der Sitzung am 21. November entschieden werden.

>> Bericht im "Kurier"

>> "News"-Interview

(Red./APA)

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