Wegen der NSA-Affäre misstrauen 61 Prozent der Deutschen den USA. Präsident Barack Obama, einst der Liebling der Bundesbürger, stürzte in seinen Beliebtheitswerten geradezu dramatisch ab.
Immer weniger Deutsche vertrauen den USA: Die Vereinigten Staaten seien kein Land, dem man trauen könne, sagten 61 Prozent der Befragten des ARD-Deutschlandtrends. Im ZDF-Politbarometer vom Freitag gaben ebenfalls 61 Prozent an, die Beziehungen zu den USA seien sehr stark oder stark belastet.
Die NSA-Affäre wird US-Präsident Barack Obama persönlich angelastet, der früher gerade in Deutschland sehr beliebt war: Nur noch 43 Prozent zeigten sich im Deutschlandtrend mit seiner Arbeit zufrieden - im September 2012 waren es noch 75 Prozent gewesen.
No-Spy-Abkommen "wirkungslos"
Gleichzeitig halten laut ARD-Umfrage 92 Prozent der Deutschen das derzeit diskutierte No-Spy-Abkommen mit den USA für wirkungslos. Nur sechs Prozent glauben, dass die USA ihre Spionage in der Bundesrepublik wegen eines solchen Abkommens wirklich einstellen würden.
Gespalten sind dagegen die Meinungen, ob der frühere NSA-Mitarbeiter Edward Snowden, der sich derzeit in Moskau aufhält, in Deutschland Asyl bekommen sollte. 46 Prozent sprechen sich laut ARD dafür aus, ebenso viele dagegen.
Italiens Ex-Außenminister Franco Frattini hat in der NSA-Affäre volles Vertrauen in die USA. Das Ausspähen der deutschen Kanzlerin Angela Merkel sei aber illegal, meinte er im "Presse"-Interview.
Die britische Regierung behauptet, Berichte über die Abhörprogramme der Geheimdienste würden Terroristen und Pädophilen nützen. Zuvor hatte sie schon Druck auf Medien ausgeübt, von weiteren Enthüllungen abzusehen.
Lon Snowden hat kein Vertrauen in die deutsche Bundesregierung. Diese lehnte es am Mittwoch erneut ab, dem NSA-Whistleblower Asyl zu gewähren. Befragen möchte man ihn allerdings schon - in Russland.
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